Rees SPD: "Landrat soll gegen Schokoticket stimmen"

Rees · Die Beschlussfassung im Rat zum Schokoticket nutzten die Politiker noch einmal zu einer Generalabrechnung mit der ungeliebten Schüler-Busfahrtkarte. Klar wurde: Das Schokoticket mundet niemandem in Rees.

Hans Beenen (SPD), der die Karte bereits als "Bittere-Pille-Ticket" kritisiert hatte, legte noch einmal nach: "Das ist eine fette Kröte, die wir schlucken müssen. Für das viele Geld bekommen die Eltern keinen vernünftigen Gegenwert."

Für das Schockoticket müssen die Eltern 12 Euro pro Monat dazu bezahlen. Noch ist die Einführung nicht offiziell, weil es noch eine Sitzung des VRR Verwaltungsrates gibt. Es gilt aber als sicher, dass dort in der nächsten Woche das Aus für das Reeser Azubi-Ticket für Schüler beschlossen wird. In dem Gremium sitzt auch Landrat Wolfgang Spreen. Die SPD im Rat appellierte an ihn, im Verwaltungsrat ein Zeichen zu setzen und gegen den Beschluss zu stimmen. Auf RP-Anfrage hatte der Landrat mitteilen lassen, dass er vorher nicht bekannt gibt, wie er entscheidet.

Grünen-Chef Helmut Wesser kritisierte den VRR: "Der hat unsere kleine Stadt nie als echten Verhandlungspartner angesehen." Dieter Karczewski (CDU) sagte, er mache die Faust in der Tasche. "Aber eine andere Lösung gibt nun mal nicht."

Die sah aber offenbar noch die SPD. Sie stimmte aus Protest gegen die Einführung des Schokotickets. "Wir wollen damit auch ein Signal senden", sagte Peter Friedmann: "Eigentlich müssten wir alle dazu aufrufen, auf das Ticket zu verzichten und mit dem Rad zu fahren."

Die SPD ließ sich von der Verwaltung noch einmal erläutern, was passiert, wenn die Verhandlungen mit dem VRR komplett platzen. "Dann würden die Kinder keine Buskarte mehr von der Stadt erhalten , sondern 13 Cent pro Kilometer, allerdings nur für die einfache Strecke", so Ludger Beltermann (Schulverwaltungsamt). Bei sechs Kilometern bis zur Schule wären das gerade mal 78 Cent, dafür könnte sich keiner eine Buskarte kaufen. Die SPD blieb bei ihrer Ablehnung und stimmte gegen den Beschluss. Die Mehrheit aber dafür.

(RP)
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