REES SPD stichelt gegen CDU und Kämmerer

REES · Der Krach um die hohe Kreisumlage und den Klever Landrat: In der Sache gibt die SPD dem Reeser Kämmerer Recht, übt aber auch Kritik an ihm. Klar: Es ist ja auch schon längst Wahlkampf.

 SPD-Bürgermeisterkandidat Bodo Wißen (l.) und Fraktionschef Peter Friedmann.

SPD-Bürgermeisterkandidat Bodo Wißen (l.) und Fraktionschef Peter Friedmann.

Foto: Markus Balser

Bekanntermaßen hat der Kreis Klever Landrat Wolfgang Spreen (CDU) einen Nachtragshaushalt in den Kreistag eingebracht.

Dieser Nachtragshaushalt sieht eine Corona-Hilfe für Solo-Selbstständige und Kleinunternehmer in Höhe von 10 Millionen Euro und eine Erhöhung der stillen Beteiligung an der Flughafengesellschaft in Weeze in Höhe von etwa 3 Millionen Euro vor.

Bürgermeisterkandidat Bodo Wißen erläutert die möglichen finanziellen Folgen für die Reeser Bürgerinnen und Bürger: „Durch den Nachtragshaushalt würde die Kreisumlage um 1,08 Prozent erhöht werden. Für Rees wären das 650.000 Euro zusätzliche Belastung der Bürgerinnen und Bürger. Geld, das dringend in unserer Stadt benötigt wird.“

Der Erste Beigeordnete und Kämmerer der Stadt Rees, Andreas Mai (CDU), richtete vor Kurzem einen dramatischen Appell an „alle Fraktionen im Reeser Rat, Einfluss auf ihre Kreistagsmitglieder zu nehmen, damit alle zur Vernunft kommen und merken, was da gerade in Kleve passiert.“

Dazu der Kreistagsabgeordnete und Fraktionschef der Reeser Sozialdemokraten, Peter Friedmann: „Offenbar hat Kämmerer Mai nicht gemerkt, dass die Sozialdemokraten im Kreistag in Kleve diese Pläne des CDU-Landrates ablehnen. Ich hätte erwartet, dass der Zweite Mann im Rathaus weiß, dass die SPD im Kreistag gegen die Überweisung des Nachtragshaushalts an den Kreisausschuss gestimmt hat. Die ablehnende Haltung der SPD ist eindeutig und von Vernunft geprägt. Herr Mai sollte sich erst einmal kundig machen, bevor er Appelle aussendet. Wir von der SPD brauchen zur Ablehnung des Nachtragshaushalts nicht die Aufforderung des CDU-Mitglieds Mai. Er sollte Andre Fenger und Robert Klinkhammer, seine eigenen Parteikollegen von der CDU im Kreistag, fragen, ob die gegen den eigenen Landrat stimmen oder das Interesse ihrer Stadt im Blick haben.“

Vize-Bürgermeister und SPD-Kreistagskandidat Harry Schulz stichelt vor allem gegen den Kämmerer: „Herr Mai war mal SPD-Mitglied und ist CDU-Mitglied geworden, damit er Kämmerer werden konnte. Das haben wir moralisch nicht zu bewerten. Was wir allerdings nicht brauchen sind Belehrungen, die deswegen ins Leere laufen, weil die SPD längst im Sinne der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Rees abgestimmt hat.“

(RP)
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