Emmerich Spaß gehört dazu

Emmerich · Zum dritten Mal tritt Bodo Wißen jetzt als Landtagskandidat für die SPD an. Einmal schaffte er den Einzug über die Liste, diesmal steht er nur auf Platz 64. Um sicher im Landtag zu sein, müsste er den Wahlkreis direkt holen.

 SPD-Landtagskandidat Bodo Wißen hält seine Familie bewusst aus dem Wahlkampf heraus.

SPD-Landtagskandidat Bodo Wißen hält seine Familie bewusst aus dem Wahlkampf heraus.

Foto: Klaus-Dieter Stade

REES / EMMERICH Bodo Wißen ist keiner, der zum Lachen in den Keller geht. Spaß gehört für den Halderner auch in der Politik dazu. Daher steckte er für ein SPD-Foto schon mal den Kopf in den Schädel eines Dinosaurier-Skeletts oder bot sich als Double für den Wilsberg-Schauspieler Heinrich Schafmeister alias "Manni" an, dem er verblüffend ähnlich sieht.

Aktuell mischt er auch bei der Posse um den Einsatz von Malkreide im Wahlkampf mit. Der SPD-Politiker unterzog sich einem Selbstversuch, um der CDU zu zeigen, dass Kreideschrift auf der Straße keine Stolperfalle ist. Mit dieser Aktion ist für Wißen, aber auch eine Grenze erreicht. "Man muss wissen, wo man den Schlussstrich zieht, damit Politik nicht lächerlich wirkt." Spaß müsse ein, aber nur in gewissem Rahmen. "Wenn der CDU-Kandidat Dr. Günter Bergmann Zeit hat, für solche Possen die Internetseite unserer Jusos zu lesen, scheint es ihm wohl an den ernsthaften Wahlkampfthemen zu fehlen", meint Wißen.

Diese klare Grenze zieht Bodo Wißen für sich auch im Privatleben. Seine Familie hält er bewusst aus dem Wahlkampf heraus. Fotos mit der Familie sind für politische Zwecke tabu. Trotz des kurzen und daher heftigen Wahlkampfes bliebe aber immer noch genug Zeit für die Familie, versichert er. "Das schaffen andere schließlich auch", sagt er.

Diese Pausen daheim in seinem Heimatdorf Haldern sind ihm wichtig. Hier kann er abschalten und auftanken. Denn momentan reiht sich Termin an Termin. "Wir können Wahlkampf, das hat schon Gerhard Schröder gezeigt. Dazu gehört, auch raus auf die Straße zu den Menschen zu gehen", sagt Wißen.

Hier will er den Leuten beispielsweise klar machen, dass es die Zusage "Null-Cent für die Betuwe" nur von der SPD gibt. "Alle anderen haben es bei Ankündigungen belassen, wir setzten dieses Versprechen um." Er habe hart dafür kämpfen müssen, dass der Beschluss, die Kommunen bei der Beseitigung der Bahnübergänge komplett zu entlasten, auch in den Koalitionsvertrag aufgenommen wird.

Im Blick hat er auch die Sorgen der Landwirte. "Wir sind eine ländliche geprägte Region, daher ist es wichtig, die Arbeitsplätze hier zu sichern und zu erhalten." Die Vorgaben müssten im Rahmen bleiben meint er mit Blick auf die aktuelle Diskussion um das Mähverbot für Landwirte etwa in der Düffel. "Aber wir müssen uns nun einmal an europäisches Recht halten." Der Kreis Kleve sei ein beim Thema Natur besonders betroffenes, aber auch geschütztes Gebiet. "Wir müssen versuchen, hier das richtige Maß zu finden."

Wie eben auch beim Spaß im Wahlkampf.

(RP)
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