Emmerich Sparkassen-Schließungen: Kritik an Informationspolitik Hinzes

Emmerich · Die Fraktionen von CDU und UWE bemängeln, nicht vom Bürgermeister über die anstehenden Filialschließungen in Kenntnis gesetzt worden zu sein.

 Üben Kritik an Bürgermeister Peter Hinze (l.): Matthias Reintjes (CDU) und Gerd Bartels (UWE, rechts).

Üben Kritik an Bürgermeister Peter Hinze (l.): Matthias Reintjes (CDU) und Gerd Bartels (UWE, rechts).

Foto: bal/mvo

Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Emmerich hat sich von der Tragweite der Filialschließung der Sparkasse überrascht gezeigt und die Informationspolitik als "mangelhaft" kritisiert.

Emmerich: Sparkassen-Schließungen: Kritik an Informationspolitik Hinzes
Foto: van Offern Markus

"Dass es im Rahmen der fortschreitenden Fusion der Sparkassen zu Anpassungen kommen musste, ist allen Beteiligten von Beginn an klar gewesen, dass dies allerdings gerade für Emmerich und Rees in dieser Radikalität geschieht, überrascht doch sehr", so CDU-Fraktionschef Reintjes. Gerade für den Ortsteil Elten und Speelberg hätte sich die CDU flexiblere Lösungen erhofft. Besonders bedauerlich sei, dass die große Mehrheit des Rats der Stadt von der Entscheidung erst aus der Presse erfahren habe und das, obwohl dieser erst kürzlich 12. Millionen Euro bereitgestellt habe. Das stößt auf großes Unverständnis. Man hätte sich vom Vorstand der Sparkasse und dem Bürgermeister, der guten Sitte wegen, eine Information erhofft, so Reintjes abschließend.

Ins gleiche Horn stößt auch Gerd Bartels von der UWE: "Selbst Teile der Emmericher Politik waren weder durch die Vertreter der CDU und SPD im Verwaltungsrat , noch durch die Verwaltungsspitze, sprich den Bürgermeister informiert worden und dazu wäre am vergangenen Dienstag in der Ratssitzung ausreichend Gelegenheit gewesen." Bartels beklagt allerdings auch, dass jetzt genau das geschehen sei, was durch eine Fusion verhindert werden sollte. In langen, intensiven und auch emotionalen Inforunden sei die Emmericher Politik durch den Sparkassenvorstand davon überzeugt worden, den Weg der erneuten Eigenkapitalerhöhung unter Inanspruchnahme der Stadt Emmerich in Höhe von 12.1 Millionen Euro mitzugehen. Die Hauptargumente seien unter anderem die Sicherung der Arbeitsplätze (ca. 200), der Erhalt der Servicestruktur innerhalb des Handlungsgebiets der Sparkasse Emmerich-Rees gewesen. Hätte sich die Emmericher Politik gegen diese Maßnahme entschieden, wären es laut Sparkassenvorstand, so Bartels, nach 2018 zu einer Übernahme durch eine andere Sparkasse aus dem Verbandsbereich gekommen und im Rahmen einer solchen Übernahme wären sowohl Arbeitsplätze, wie auch bekannte Servicestrukturen in Gefahr geraten. "Offensichtlich war die Entscheidung der Emmericher Politik nicht die richtige, denn jetzt geschieht genau das ,was als ,Schreckgespenst' bei einer Übernahme durch z.B. die Sparkasse Duisburg angekündigt worden war.

Bartels: "Hier sehen wir aber auch die Aufsichtsgremien der Sparkasse Rhein-Maas in der Pflicht, diesen Maßnahmenkatalog zumindest aktuell zu verhindern, da er gefühlt zur Unzeit kommt und keine vertrauensbildende Maßnahme darstellt." Und: " Wir erleben wir nach dem begonnenen Aderlass des Krankenhauses , mit der Neuausrichtung der Sparkasse den zweiten K.o.-Schlag für Emmerich in diesem Jahr. Hier fehlt uns in beiden Fällen der Aufschrei aus dem Büro des Bürgermeisters, um dieser Entwicklung massiv entgegenzuwirken."

(bal)
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