Emmerich Sparkasse will den Hertie-Klotz abreißen

Emmerich · Das Geldinstitut hat das Gebäude in der Bocholter City gekauft. Hier soll der Hauptsitz der Bank errichtet werden.

 Mit Fotos war die hässliche Fassade aufgehübscht worden. Das neue Wohn- und Geschäftshaus könnte wie auf der Zeichnung aussehen.

Mit Fotos war die hässliche Fassade aufgehübscht worden. Das neue Wohn- und Geschäftshaus könnte wie auf der Zeichnung aussehen.

Foto: Archiv, Stadt Bocholt

Es ist das prägende Gebäude am Anfang der Bocholter Fußgängerzone und war in den letzten Jahren nicht unbedingt die beste Werbung für die City. Das "Betonklotz" getaufte Hertie-Gebäude steht seit längerer Zeit leer, immerhin wurde die schlichte Beton-Fassade zuletzt dank einer Fotoaktion mit Porträts von Einwohnern optisch aufgewertet. Wunsch war aber gleichzeitig, das Areal ganz neu zu gestalten. Dafür sind jetzt die Weichen gestellt. Denn die Stadtsparkasse Bocholt hat das Gebäude gekauft. Sie will den alten Waschbetonklotz abreißen und auf dem Gelände einen Wohn- und Geschäftskomplex errichten. Herzstück soll die Sparkasse selbst werden. Denn das Geldinstitut will seinen Hauptsitz auf das Areal verlegen und dort ein ganz neues Gebäude errichten.

Genaue Pläne, wie sich das Gelände einmal präsentieren wird, gibt es noch nicht. "Das ist eine langfristige Angelegenheit, die in vier bis fünf Jahren umgesetzt wird", erläutert Michael Bovenkerk von der Stadtsparkasse Bocholt.

Das ehemalige Karstadt/Hertie-Gebäude soll nach den Plänen der Sparkasse vollständig abgerissen werden. Im Anschluss wird ein Teil der Grundstücksfläche für die Errichtung des neuen Hauptstellengebäudes der Stadtsparkasse genutzt. Für die nicht von der Sparkasse selbst benötigten Teilflächen soll in Verbindung mit einem Projektentwickler ein "für Bocholt ansprechendes Konzept" erarbeitet werden. Basis sind dabei die im Konzept zum Experimentellen Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt) erarbeiteten Vorschläge, die unter anderem Flächen für verschiedene Nutzungsarten vorsehen. Auch Überlegungen aus einer bereits eingeleiteten Voruntersuchung durch die Stadt Bocholt werden in die Planungen mit einfließen. Dahinter stehen so genannte Masterplan-Ideen für die Zukunft der Stadt und eine Vision für Bocholt im Jahr 2020.

In der Kommune wird daher begrüßt, dass kein anonymer Investor oder ein Immobilienfonds das Gelände erworben hat, sondern ein Unternehmen direkt aus der Stadt.

Seit der Insolvenz von Hertie / Karstadt steht das Gebäude seit vier Jahren leer. Immer wieder scheiterten Versuche, eine Nachfolgelösung zu finden. Problem war wohl auch der hohe Preis. Nach Medienberichten soll die Sparkasse sechs bis sieben Millionen Euro für das 10 000 Quadratmeter große Grundstück gezahlt haben.

Für das Gebäude sollte es am 7. August einen Zwangsversteigerungstermin geben.

(RP)
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