Geschichtsverein Ressa Bunte Geschichte(n) aus Rees auf 148 Seiten
REES · Der Reeser Geschichtsverein Ressa hat sein Jahrbuch „Geschichtsfreund“ veröffentlicht, in dem sich Experten für die Stadtgeschichte mit vielen interessanten Themen befassen.
Für den 16. Band des Jahrbuchs „Reeser Geschichtsfreund“ haben zehn Mitglieder des Reeser Geschichtsvereins „Ressa“ wieder umfassend recherchiert, mit vielen Zeitzeugen gesprochen und mehr als 260 historische und aktuelle Fotos zusammengestellt. Das Buch hat 148 Seiten und ist zum Preis von 10 Euro in der Touristeninformation am Markt, in der Bücherecke, im Koenraad-Bosman-Museum, in der Delltor-Apotheke und in der Bäckerei Gerads im Rewe-Markt sowie unter www.ressa.de/shop erhältlich. Die 345 Mitglieder des Geschichtsvereins bekommen ihr Gratisexemplar per Post zugestellt.
Norbert Behrendt hat für das Buch die spannende Zeit des 80-jährigen Religionskrieges zwischen Spanien und Holland recherchiert, als die Hetter oft als gigantisches Heereslager diente. Michael Scholten stellt, passend zur aktuellen Ausstellung im Koenraad-Bosman-Museum, fast 20 Windmühlen in Rees und den Ortsteilen vor und erzählt außerdem vom Kiosk der Familie Schöter sowie von legendären Trinkhallen in Rees.
Klaus Kuhlen hat die Kriegsbunker in der Oldenkottstraße und Neustraße erforscht, Bernd Schäfer und Dr. Ulrike Schaeben von der Ärztekammer Nordrhein porträtieren den jüdischen Arzt Dr. Walter Bouscher, der mit seiner Familie von Rees nach Brasilien fliehen musste. Alexander Berkel hat gemeinsam mit Magda Dresen deren Kindheitserinnerungen aus dem Zweiten Weltkrieg aufgeschrieben: Im Alter von acht Jahren war sie Augenzeugin, als Soldaten der Wehrmacht die Eisenbahnbrücke in Wesel sprengten. Heinz Belting blickt mit spitzer Feder auf 60 Jahre als Uhrmacher- und Augenoptikermeister zurück, der den Reesern auch die ersten Gleitsichtbrillen und Kontaktlinsen brachte. Agnes Jay stellt die Reeser Leichtathletin Dorothee Sander vor, die in den 60er-Jahren zu den erfolgreichsten Läuferinnen und Weitspringerinnen Deutschlands gehörte, und Dirk Kleinwegen erinnert an das Jubiläum des Reeser Rosenmontagszuges, der 1983 durch den Männerchor „Harmonie“ wiederbelebt wurde.
Der „Reeser Geschichtsfreund“, der einmal mehr von Michael Scholten und Dirk Kleinwegen redaktionell betreut und layoutet wurde, blickt auch auf die Höhepunkte des abgelaufenen Vereinsjahres zurück, in dem „Ressa“ den renommierten LVR-Rheinlandtaler erhielt und Wolfgang Wilhelmis Dokumentarfilm „Rees – Hier wohn‘ ich, das ist meine Stadt“ Premiere feierte. Der 105-minütige Film ist ebenfalls in der Touristeninformation erhältlich, er kostet 15 Euro.
Eine Vorschau auf die Angebote im Jahr 2023 rundet das Buch ab. Geplant sind unter anderem Ausflüge zu den Mühlen in Donsbrüggen und Werth, ein Familienfest in der Scholten-Mühle, Vorträge über den Wiederaufbau von Rees, zwei Filmabende über Rees und Haus Aspel sowie eine Führung über den kommunalen Friedhof, der 200 Jahre alt wird.