Emmerich So war Kindergarten vor 60 Jahren

Emmerich · Vrasselt feiert seinen Antonius-Kindergarten mit einem bunten Programm. Eine Fotoausstellung weckt Erinnerungen.

 Die Feier zum 60-jährigen Bestehen des Vrasselter Kindergartens bot für die jüngsten Besucher ein abwechslungsreiches Programm.

Die Feier zum 60-jährigen Bestehen des Vrasselter Kindergartens bot für die jüngsten Besucher ein abwechslungsreiches Programm.

Foto: Markus van Offern

Mit einem fröhlichen Familienfest feierte das Familienzentrum St. Antonius am Sonntag seinen 60. Geburtstag. Nach einem gemeinsamen Gottesdienst nutzten Kinder, Eltern und Großeltern, viele von ihnen selbst ehemalige Kindergartenkinder, die Möglichkeit zur Besichtigung des neuen Anbaus und zum gemeinsamen Spielen.

Ein Bewegungsparcours, Bastelangebote, eine Verlosung, eine Kunstausstellung und die Theateraufführung "Der Grüffelo" sorgten für viel Spaß. Der Vrasselter Spielmannszug gab ein Ständchen. Bürgermeister Johannes Diks gratulierte zum Jubiläum und zur Eröffnung des Umbaus, in dessen Rahmen Ruhe- und Therapieräume, ein Büro und verschiedene Räume zur Betreuung der 55 Kinder entstanden sind. "Laut Antrag kostete der An- und Umbau rund 350000 Euro", so Diks.

Anziehungspunkt war die große Fotoausstellung, die die Geschichte des Kindergartens aufzeigte. "Ich hab ein Bild von Dir gesehen, Du warst ein lecker Kerlchen", wurde so mancher begrüßt.

Gregor Ising, heute 63 Jahre, besuchte gleich nach dem Neubau den Kindergarten. "Tante Brigitte (Schoofs) war meine Erzieherin", erzählte er. Auch an den riesengroßen Sandkasten, viel Holzspielzeug und Bausteine konnte er sich erinnern.

Wenig Erinnerung dagegen hatte Edith Bram, die um 1960 im Kindergarten war. Klar, U3-Betreuung gab es da noch nicht. Man kam erst mit vier Jahren in den Kindergarten. Eine Ausnahme bildete Ingrid Dücking, die 1956 wegen einer Erkrankung in der Familie schon mit drei Jahren in den Kindergarten durfte. "Aber auch nur, weil ich schon trocken war, das war damals Bedingung", meinte sie. "Wenn ich heute die sanitären Anlagen sehe mit den kleinen Toiletten, mit Duschrinne und Wickeltisch, muss ich sagen, das ist schon toll."

Und auch bei der Anzahl der Räume hat sich etwas getan. Damals gab es einen großen Gruppenraum mit einer speziellen Puppenecke. "Die war mit rot-weiß karierten Gardinen abgetrennt und durfte nur von den Mädchen benutzt werden."

Ingrid Dücking entdeckte sich auf einem Foto wieder, auf dem sie beim Krippenspiel mitmachte. Alex Gies kann sich recht gut an seine Kindergartenzeit erinnern. "Tante Brigitte kam bei uns mit dem Fahrrad vorbei und nahm mich mit", erzählte der 62-jährige Vrasselter. Am Anfang gab es viel Trennungsschmerz, doch das legte sich schnell. Er musste sogar schon mal in der Ecke stehen, wenn er nicht gehorsam war. Aber ansonsten denke er gerne an die Zeit zurück. Nur der Kakao, der schmeckte ihm nicht süß genug. "Den ließ ich stehen."

Stephan Benning kam 1978 in die Schule und hatte vorher drei Jahre lang den Vrasselter Kindergarten besucht. "Damals gab es hier keine Turnhalle, wir mussten zu der großen Turnhalle laufen", sagte er. Auf dem Spielplatz standen Eisenklettergerüste in Form eines Krokodils und einer Eisenbahn.

Die tolle Entwicklung des Familienzentrums hat er in den letzten Jahren als Kindergartenvater von Fynn erlebt, der im Sommer die Schule besucht. "Meine eigene Kindergartenzeit war wunderschön", sagte er. "Ich finde es auch toll, wie die Räumlichkeiten heute aussehen."

(moha)
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