Emmerich Skimming-Serie in der Region

Emmerich · Die Polizei ermittelt in einer Reihe von Skimming-Fällen. Zuletzt entdeckte ein 23-Jähriger in Kleve die Manipulation an einem Geldautomaten. Neue Bank-Karten sollen mehr Schutz vor solchen Fällen bieten.

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Foto: dpa/Thomas Frey

Die Polizei fahndet nach Tätern, die für einen Skimming-Fall am 3. Oktober verantwortlich sind — und wahrscheinlich für eine ganze Serie von Fällen in der gesamten Region. Im September und Oktober waren in Goch, Kalkar, Kevelaer, Straelen und nun in Kleve Geldautomaten auf die gleiche Weise manipuliert worden.

Immer hatten die Verbrecher einen Plastikkörper über das Anti-Skimming-Modul am Kartenschlitz der Automaten gestülpt. Unterhalb des Kartenschlitzes hatten sie zudem ein sichtbares elektronisches Gerät aufgeklebt. Mehrfach wurden sie dabei von Überwachungskameras aufgenommen — die Polizei hat angekündigt, die Bilder davon heute im Laufe des Tages freizugeben.

Andere Täter in Emmerich

In Emmerich und Rees sind Skimming-Fälle bislang eine Seltenheit, berichtet Polizei-Sprecherin Manuela Schmickler. "In Rees hat es in diesem Jahr noch keinen Fall gegeben." In Emmerich gab es einen im Frühjahr, "aber bei einer anderen Bank und mit einer anderen Technik — das waren auf jeden Fall andere Täter." Die Verbrecher, erklärte sie, hielten sich nämlich an "ihre" Masche: "Die brauchen nur zwei Minuten, um ihre Technik anzubringen, und sind auf eine bestimmte Art von Geldautomaten spezialisiert."

Prinzipiell sei Skimming der Polizei seit rund zehn Jahren ein Begriff. Einen Höchststand habe diese Form der Kriminalität im Jahr 2010 erreicht. Damals wurden in Nordrhein-Westfalen 1200 Fälle registriert. "Danach ist die Zahl drastisch zurückgegangen. 2011 waren es landesweit nur noch 291 Fälle", so Schmickler.

Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Kreditinstitute systematisch auf die technische Aufrüstung der Täter reagiert haben. Bei Geldkarten wurde die Technik der Magnetstreifen, die beim Skimming mit illegalen Methoden ausgelesen werden, zunehmend durch sicherere Karten mit eingebauten Chips ersetzt.

"Wir geben seit ein paar Jahren nur noch die Karten mit Chip aus", erklärte beispielsweise Jens Ricken von der Sparkasse Emmerich-Rees. Darauf befindet sich zwar immer noch ein Magnetstreifen, "aber die Geldtransferdaten werden nur noch über den Chip ausgegeben". An einen Skimming-Fall an einem eigenen Automaten in Emmerich oder Rees könne man sich nicht erinnern.

Bei der Volksbank Emmerich-Rees ist man gegenwärtig im Prozess des Austausches. Die Magnetstreifen-Karten aller Kunden werden Zug um Zug, nach und nach, gegen Karten mit Chips ausgewechselt: "Wir sind dran".

(RP/rl)
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