Sicherheit im Dunkeln Verkehrswacht startet Pilotprojekt

PRAEST/KREIS KLEVE · Zu Beginn der dunklen Jahreszeit greift die Verkehrswacht des Kreises Kleve zusammen mit der Polizei das Thema „Sichtbarkeit“ auf. Die Kampagne soll an den Schulen im gesamten Kreisgebiet durchgeführt werden.

 In der „Dunkelkammer“: Die Klassen 4a und 4b der Praester Grundschule wissen jetzt, worauf es in der dunklen Jahreszeit ankommt. Dabei mitgeholfen haben Oberkommissarin Carmen Meisters sowie Peter Baumgarten und Lena Sweers von der Verkehrswacht (im Bild hinten).

In der „Dunkelkammer“: Die Klassen 4a und 4b der Praester Grundschule wissen jetzt, worauf es in der dunklen Jahreszeit ankommt. Dabei mitgeholfen haben Oberkommissarin Carmen Meisters sowie Peter Baumgarten und Lena Sweers von der Verkehrswacht (im Bild hinten).

Foto: Markus Balser

Es ist eine traurige Statistik: Etwa 200 Kinder sind pro Jahr an Unfällen im Kreis Kleve beteiligt. Gerade jetzt, in der dunklen Jahreszeit, ist die Gefahr besonders groß, dass die schwächsten Verkehrsteilnehmer auf der Straße übersehen werden.

Um das Bewusstsein dafür zur stärken und die Gefahren zu minimieren, hat die Verkehrswacht des Kreises Kleve zusammen mit der Polizei die Kampagne „Sichtbarkeit im Dunklen“ ins Leben gerufen. An möglichst vielen Grundschulen im Kreisgebiet wollen die Experten über eine der größten Gefahren im Straßenverkehr aufklären. Die Idee dazu stammt aus einer gemeinsamen Besprechung am Kreisschulamt Kleve, an der Polizei, Verkehrswacht und schulische Berater für Verkehrserziehung teilnahmen.

Am Montag und am Dienstag waren die Experten nach Praest zur Michael-Grundschule gekommen. „Die Praester Schule war die erste, die sich gemeldet hat, Praest ist jetzt gewissermaßen unser Pilotprojekt“, sagt Peter Baumgarten. Der Vorsitzende der Verkehrswacht war zusammen mit Lena Sweers und Polizeioberkommissarin Carmen Meisters an die Suhlenstraße gereist. Mit im Gepäck hatten die Berater Sicherheitswesten, Schnappbänder und jede Menge reflektierendes Material, das sich an Fahrrädern, Schultornistern und Bekleidung anbringen lässt. 

Um die Kinder auf das Thema vorzubereiten, wurden zwei Kurzfilme gezeigt, die verdeutlichen, wie es ist, wenn Verkehrsteilnehmer mit und ohne reflektierender Ausrüstung unterwegs sind. Danach ging es in die in einem Schulraum eigens eingerichtete „Dunkelkammer“. Dort konnten die Materialien selbst ausprobiert werden. Das war für die Kinder nicht nur aufregend und spannend, sondern auch lehrreich.

Viele waren erstaunt darüber, welche große Bandbreite es an reflektierenden Artikeln wie beispielsweise Hüllen für Fahrradhelme, Katzenaugen, Rucksäcke und Taschen gibt. Besonders wichtig war den Experten aber auch zu erklären, dass die anderen Verkehrsteilnehmer schneller reagieren können, wenn Fußgänger und Radfahrer auf dem Weg zur Schule oder ganz generell im Straßenverkehr früh erkennbar sind. „Das haben die meisten Kinder sehr gut verstanden“, sagt Oberkommissarin Carmen Meisters, die bei der Polizei im Kreis Kleve für Verkehrsprävention zuständig ist. An der Praester Grundschule zieht sich das Thema „Verkehrssicherheit“ von der ersten bis zur letzten Klasse durch alle Schuljahrgänge. „Es wird natürlich bei uns im Unterricht behandelt, aber es hat bei den Kindern noch einmal einen ganz anderen Stellenwert, wenn das von der Polizei vermittelt wird“, ist Sachkundelehrerin Carolin Jamrose überzeugt.

Mit der Aktion in Praest war die Pädagogin ebenso zufrieden wie die Vertreter von Verkehrswacht und Polizei. „Die Kinder haben schon einiges gewusst und auch verstanden, was wir ihnen gesagt haben, aber es ist immer gut, wenn ihnen die Gefahren, die die Dunkelheit mit sich bringt, auch immer wieder ins Bewusstsein gerufen werden“, sagt Oberkommissarin Carmen Meisters. So sieht es auch Lehrerin Carolin Jamrose: „Die beiden Tage haben gezeigt, dass es Kleinigkeiten sind, die im Ernstfall den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen können.“

Für die Schulkinder gab es zum Abschluss als Geschenk noch reflektierende Eulen und Röhrchen, die sich an den Speichen des Fahrrads anbringen lassen. Und weil noch ein bisschen Zeit zur Verfügung stand, durften auch die Vorschulkinder vom Kindergarten um die Ecke in den Genuss des Unterrichts kommen.

Jetzt hofft Peter Baumgarten, dass möglichst viele Schulen aus dem Kreisgebiet dem Beispiel der Michael-Grundschule folgen: „Wir würden uns freuen, wenn sich möglichst viele bei uns melden.“

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