Besuche in Pflegeheimen Tischreservierung in St. Marien

HALDERN · Das Seniorenheim in Haldern hat auf die Besuchserlaubnis in Pflegeheimen zum Muttertag reagiert. Ab sofort können Tische reserviert werden, um am Sonntag im Park der Einrichtung Angehörige zu besuchen.

 Im Park des Altenheims werden jetzt 40 Tische für die Anwohner aufgebaut. Bleibt das Wetter stabil, dürfen sie dort am Sonntag zu Muttertag von maximal zwei Angehörigen besucht werden.

Im Park des Altenheims werden jetzt 40 Tische für die Anwohner aufgebaut. Bleibt das Wetter stabil, dürfen sie dort am Sonntag zu Muttertag von maximal zwei Angehörigen besucht werden.

Foto: Markus Balser

Im St. Marienheim liefen am Mittwoch die Telefone heiß. Nachdem am Dienstagnachmittag die Landesregierung überraschend bekannt gegeben hatte, dass es zum Muttertag Lockerungen bei den Besuchen in Alten- und Seniorenheimen geben soll, meldeten sich viele, die jetzt nach Wochen des Besuchsverbots endlich wieder ihre Angehörigen sehen wollen. Dabei ist das nicht so einfach, wie die meisten nun offenbar gedacht haben. Denn: „Man kann auch weiterhin nicht so ohne weiteres kommen, um seine Oma zu besuchen. Das ist alles streng reglementiert“, sagt Johannes Fockenberg.

Der Geschäftsführer des St.-Marienheims in Haldern rechnet mit einem großen Andrang. Die Einrichtung, die, wie viele andere auch, nicht über genügend Räumlichkeiten verfügt, um für einen solchen Fall alle Abstandsregelungen zu wahren, hat sich deshalb jetzt für den Sonntag etwas Besonderes einfallen lassen, um allen 80 Bewohnern einen Besuch zu ermöglichen: Die Besuche werden in den Park des Marienheims verlegt. Dafür werden – unter Einhaltung der Abstandsgebote – 40 Tische aufgebaut. Jeder Bewohner kann dabei von maximal zwei Angehörigen besucht werden. Die Besuchszeiten sind gewissermaßen auf zwei Schichten verteilt worden – eine um 15 Uhr und die zweite um 16.30 Uhr.

Um daran teilnehmen zu können, muss man sich telefonisch anmelden. Tischreservierung in St. Marien, so zu sagen.

Bislang waren nur so genannte „Fensterbesuche“ möglich; man kam vorbei winkte sich zu und unterhielt sich durchs Fenster. Die Aktion zum Muttertag ist als einmalige Aktion geplant und für das Altenheim mit einer enormen Logistik verbunden. Nicht nur, weil dort am Donnerstag die Tische aufgebaut werden müssen. Die Besucher, die sich ab sofort telefonisch anmelden können, müssen sich registrieren lassen. Am Eingang wird ihnen Fieber gemessen, von der Einrichtung werden sie mit Schutzmasken ausgestattet. Das Verzehren von Lebensmitteln, Kaffee und Kuchen beispielsweise, ist nicht erlaubt. Sollte es regnen, kann die Aktion nicht stattfinden.

Bettlägrige Patienten bleiben dabei außen vor. Sie können auf ihren Zimmern besucht werden. Allerdings ist auch das nur einmal die Woche möglich und auch das nur unter Anmeldung und der Einhaltung strenger Hygiene-Maßnahmen, unter anderem mit dem Tragen von Schutzkleidung.

Wie es nach der zunächst einmaligen Aktion an Muttertag in St. Marien mit den Besuchen weitergehen kann, steht noch nicht hundertprozentig fest, allerdings arbeitet die Einrichtung an einem Konzept und hat auch schon eine Idee. „Wir sind sehr bemüht auch weiterhin Besuche zu ermöglichen und jetzt auf der Suche nach Hütten oder Pavillons, die wir im Außenbereich aufstellen und wo die Besucher im Sommer ihre Angehörigen treffen können“, erklärt Johannes Fockenberg, der klar macht: „Auch wenn momentan etwas anderes suggeriert wird, die Besuchssituation ist noch lange nicht die gleiche wie vor Corona. Besuche werden weiterhin nur unter strengen Schutzvorkehrungen und nach Anmeldungen möglich sein“, sagt der Geschäftsführer von St. Marien.

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