Seniorenheim in Haldern „Zapfenstreich“ für Bundeswehr-Helfer

HALDERN · St. Marien verabschiedete die beiden Soldaten, die seit Anfang März die Besucher des Heims testeten. Die Hilfe wird weitergehen. Über die Testergebnisse möchte das Heim jedoch Bescheinigungen ausstellen dürfen.

 Die Soldaten Jan Januszek und Maximilian Karsten (r.) wurden im St.-Marien-Heim verabschiedet. Diakon Franz Hübel (l.) sprach den Dankessegen, Lars Giesen sorgte für die passende Musik.

Die Soldaten Jan Januszek und Maximilian Karsten (r.) wurden im St.-Marien-Heim verabschiedet. Diakon Franz Hübel (l.) sprach den Dankessegen, Lars Giesen sorgte für die passende Musik.

Foto: St. Marien

Großer Bahnhof für Jan Januszek und Maximilian Karsten: Die beiden Soldaten der Bundeswehr waren seit Anfang März für St. Marien im Einsatz – und wurden am Freitag gebührend verabschiedet. Fast wie bei einem Zapfenstreich gab es Musik und viele Worte des Lobes und Dankes für ihr Engagement. Denn das Duo hatte im Halderner Altenheim Pionierarbeit geleistet. Die beiden waren die ersten Bundeswehrsoldaten, die für die Einrichtung die Besucher testeten. „Sie haben uns so hervorragend entlastet. Unser Personal hatte dadurch mehr Zeit, sich auf die wesentlichen Aufgaben zu konzentrieren“, erklärt Geschäftsführer Johannes Fockenberg, der von dem Einsatz der beiden regelrecht begeistert war.

Für Jan Januszek und Maximilian Karsten gab es im Innenhof der Einrichtung von Diakon Franz Hübel einen Dankes- und Reisesegen. Dazu einen prall gefüllten Proviantkorb und Blumen für die Frauen der beiden Soldaten. Lars Giesen spielte auf seinem Keyboard auf, die Bewohner sangen an den Fenstern mit – und winkten im Takt, als die beiden Helfer bei „Adieu mein kleiner Gardeoffizier“ das Heim verließen. 

Für die beiden Soldaten des Luftwaffenstandorts Kalkar ist jetzt erst einmal Urlaub angesagt. Die Hilfe der Bundeswehr im Altenheim geht jedoch weiter. Mit Markus Daschler, Jochen Eilers und Matthias Storch stehen mindestens bis zum 6. April drei weitere Soldaten bereit, die im Seniorenheim von 10 bis 12 Uhr sowie von 15 bis 17 Uhr die Besucher vor dem Betreten des Heimes auf Corona testen. „Wir haben bereits eine Fortsetzung der Hilfe über den April hinaus beantragt“, erklärt Johannes Fockenberg. 

Der Geschäftsführer von St. Marien würde gerne noch etwas anderes erreichen. Nämlich dass die Tests, die in der Einrichtung durchgeführt werden, nicht nur zum Betreten des Heimes berechtigen. Denn wer einen Negativ-Test für andere Dinge vorzulegen hat, muss sich in einem Testzentrum erneut testen lassen, weil das Altenheim keine Bescheinigungen über das Testergebnis ausstellen darf. Das wäre jetzt umso drängender, weil der Kreis Kleve am Freitag mit einer Allgemeinverfügung erwirkt hat, dass mit tagesaktuellen Negativ-Ergebnissen eines Schnelltests unter anderem Einzelhandel und Dienstleistungen trotz „Corona-Notbremse“ weiterhin genutzt werden können. „Dass wir keine Bescheinigungen ausstellen dürfen, ist eigentlich absurd und eine Verschwendung von Ressourcen und Zeit für die Betroffenen, die sich dann nochmal testen lassen müssen. Es ist nicht zu verstehen, warum unsere Besucher oder unsere Mitarbeiter, die bei uns negativ getestet wurden, nicht beispielsweise auch eine Fußpflege besuchen können, wenn sie nicht auch noch das Negativ-Ergebnis eines Testzentrums vorlegen können“, sagt Fockenberg, der in dieser Angelegenheit noch beim Kreis Kleve vorsprechen will.

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