Emmerich Sechs Millionen Tonnen: Giessdraht geht's gut
Emmerich · Mein lieber Freund und Kupferstecher: Jetzt kann die Deutsche Giessdraht in Emmerich einen neuen Rekord vermelden. Sechs Millionen Tonnen Kupfer wurden seit der Gründung des Unternehmens 1976 verarbeitet.
Noch besser: "Wir sind sehr gut unterwegs", erklärte Geschäftsführer Jürgen Jestrabek gestern gegenüber der RP. Die Auftragsbücher seien gut gefüllt. Und die derzeit 115 Mitarbeiter – davon sieben Azubis – dürfen sich schon bald auf personelle Verstärkung freuen. "Fünf neue Mitarbeiter werden wir in der nächsten Zeit wohl einstellen", so ein sichtlich stolzer Geschäftsführer, der die Geschicke des Herstellers von Kupfergießwalzdraht seit Oktober 2009 leitet.
Vor allem die Steigerung von Produktivität und Effizienz im Drei-Schicht-System, das auch schon mal auf das Wochenende ausgedehnt wird, sind der Garant für die Erfolgsgeschichte an der Kupferstraße. Zum Vergleich: 1977 betrug die Jahresproduktion 30 000 Tonnen verarbeitetes Kupfer. 2010 peilen Jestrabek & Co 250 000 Tonnen an. Jestrabek: "Insgesamt 1000 Tonnen Kupfer gehen hier jeden Tag rein und wieder raus."
Dabei sei es vor allem die Qualität des Grundstoffes Kupfergießwalzdraht, den die Kundschaft schätzt und weiterverarbeitet. Zwischen 20 und 25 Millionen Euro werden so jedes Jahr umgesetzt. 50 Prozent der Ware gehen ins EU-Ausland.
Vor der Zukunft ist an der Kupferstraße derzeit wohl kaum jemandem bange: Denn das Edelmetall wird fast überall von der weiterverarbeitenden Industrie benötigt – sei es für Generatoren, Motoren, Transformatoren, Windkraftanlagen, Handys oder eben in Kupferkabeln. Und es ist, bei entsprechendem Umgang, zu 100 Prozent recycelbar.
Info Die Weltwirtschaftskrise traf auch die Deutsche Giessdraht. Doch dank Kurzarbeit und Stundenkonten, die von den Mitarbeitern abgebaut wurden, brauchte niemand entlassen zu werden.