Rees Schwimmende Häuser: Konkurrenz für Rees ?

Rees · Nur wenige Kilometer von Rees entfernt ist auf der anderen Rheinseite in Hönnepel nahe der B 67 ein Projekt gestartet, das für viel Aufsehen gesorgt hat. Das erste schwimmende Energiehaus hat auf dem Kiessee im Birgelfeld den Betrieb aufgenommen. Mit dem Pilotprojekt prüfen Forscher energiesparendes Wohnen auf dem Wasser.

Langfristig soll eine Siedlung mit 40 Häusern entstehen. Eine mögliche Konkurrenz zum Reeser Meer? Schließlich wird auch dort die Lage am Wasser als großes Pfund für die Vermarktung betrachtet.

Die Reeser Projektentwickler sehen das gelassen. "Wir haben ein ganz anderes Konzept, dieses Projekt sehen wir in keiner Hinsicht als Konkurrenz für das Reeser Meer an", sagt Robin van der Hijden. Schwimmende Häuser seien auch gar kein Bestandteil mehr der Planungen für den Ferienpark in Rees.

Daher sehe er da auch keinen Interessen-Konflikt. "Wir haben das Konzept von einem Feriendorf am See, das ist überhaupt nicht mit der Anlage im Birgelfeld zu vergleichen." Bisher gibt es dort auch lediglich den Plan von einer Siedlung.

Dort wird momentan das Leben auf dem Wasser getestet. Und zwar sehr luxuriös. Es gibt Stufen aus Teakholz, eine großzügige Veranda und bodentiefe Fenster mit Seeblick: Mit einer gewöhnlichen Forschungsstation hat der schwimmende Kasten auf dem Kiessee im Birgelfeld wenig gemein. Schließlich handelt es sich um ein Pilotprojekt für eine neuartige Wohnform. Der schwimmende Quader ist das Modell für ein Haus, das mehr Energie erzeugt, als es verbraucht — ein so genanntes Plusenergiehaus.

"Das ist einmalig", sagt Architekt Friedhelm Hülsmann. Zwei Jahre lang werten Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) die Daten aus, die Aufschluss darüber geben sollen, wie ein serienreifes Plusenergiehaus auf dem Wasser gestaltet werden sollte. Investor des Projekts ist das Kieswerk Maas-Roeloffs. Hintergrund ist ein Vertrag mit der Stadt Kalkar, in dem sich das Unternehmen verpflichtet hat, nach der Abgrabung eine Nachfolgenutzung des Sees zu gewährleisten, die einen gesellschaftlichen Mehrwert hat. Das Pilotprojekt hat weit mehr als die veranschlagten 500 000 Euro gekostet.

Ziel ist eine neue Siedlung mit 40 Häusern. Fünf davon sollen auf dem See schwimmen. "In frühestens fünf Jahren könnte Baubeginn sein", sagt Hülsmann.

(RP)
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