"Ich habe dem Ortsvereinsvorstand gesagt: Ich möchte Bürgermeister werden. Dass ich vom Vorstand einstimmig nominiert wurde, freut mich natürlich", sagt Schulz. Dass Amtsinhaber Dr. Bruno Ketteler nicht antrete, spiele keine Rolle. "Meine Entscheidung habe ich schon vorher getroffen und auch gegen Dr. Ketteler hätte ich gute Chancen gehabt", sagt er selbstbewusst und bläst auch gleich zur Attacke auf den aktuellen Bürgermeister.

"Ratsbeschluss nicht verdrehen"

Was Schulz nämlich gar nicht verstehen kann, ist das derzeitige Taktieren beim Thema "Auskiesung Haffen'sche Weiden". Wie berichtet, will die NKSB hier ein rund 9 Hektar großes Gelände rund um den Deckershof auskiesen. Der Bürgermeister hat bereits deutlich gemacht, dass diese Auskiesung für ihn kein Widerspruch zum Ratsbeschluss ist, keine Flächen über die im Verfahren befindlichen hinaus zu genehmigen. Die Fläche sei im Gebietsentwicklungsplan (GEP) enthalten und damit auch im Verfahren.

Harry Schulz sieht das komplett anders: "Für mich bedeutet unser Beschluss eindeutig, dass es gar keine neuen Auskiesungen in Rees geben darf. Die Haffen'schen Weiden sind vorher nie beantragt worden, waren also auch nie in einem Verfahren", sagt Schulz. Man könne den Ratsbeschluss jetzt nicht einfach verdrehen.

"Da fehlt mir einfach die Ernsthaftigkeit in einer so wichtigen Diskussion", sagt Schulz. Das werde er auch gegenüber Bürgermeister, Verwaltung und Rat deutlich machen. Der Bürger müsse sich auf das verlassen können, was der Rat beschlossen hat. "Konsequenterweise müssen wir diese Auskiesung ablehnen. Wenn der Kreis dann die Genehmigung ausspricht, ist das eine andere Sache."