Schulbeginn in der kommenden Woche Noch viele Fragezeichen beim Schulstart

Die Stadtverwaltung bereitet den Schulstart kommende Woche vor. Vom Schulministerium zeigt sich Bürgermeister Gerwers enttäuscht. Viele Fragen seien offen geblieben und komplett den Schulträgern überlassen worden.

 In den Fenstern des Reeser Rathauses sind 170 Regenbogen-Bilder zu sehen, die Kinder als Zeichen der Hoffnung gemalt haben.

In den Fenstern des Reeser Rathauses sind 170 Regenbogen-Bilder zu sehen, die Kinder als Zeichen der Hoffnung gemalt haben.

Foto: Markus van Offern (mvo)

In den Rathausbüros freuen sich die Mitarbeiter der Stadtverwaltung momentan über einen besonderen Fensterschmuck: Die Stadt hatte vor Ostern Kinder dazu aufgerufen, Regenbogen-Bilder zu malen. Als Zeichen der Hoffnung in Zeiten von Corona. 170 Bilder wurden bislang eingereicht und alle schon aufgehängt.

Die bunten Laune-Aufheller können Bürgermeister Christoph Gerwers und seine Mitarbeiter auch gut gebrauchen. Denn nicht nur äußerlich dreht sich im Rathaus derzeit alles um das Coronavirus. Seit feststeht, dass es am kommenden Donnerstag wieder mit der Schule losgeht, gibt es zusätzlichen Handlungs- und Zeitdruck für die Stadtverwaltung. Nicht nur, dass die offizielle Verlautbarung des Ministeriums die Stadtverwaltungen erst am Donnerstagabend um 22.10 Uhr erreichte, auch gibt es noch viele Fragezeichen: „Etliche Dinge sind überhaupt nicht geklärt und werden einfach den Kommunen und Schulträgern überlassen. Dabei brauchen wir klare Vorgaben. Wir fühlen uns hier vom Schulministerium sehr stiefmütterlich behandelt“, sagt Gewers.

Eine der offenen Fragen: Wie verfährt man beispielsweise mit einem Abiturienten, der positiv auf Corona getestet worden ist. Darf er noch geprüft werden und wenn ja, unter welchen Rahmenbedingungen?

Der Reeser Bürgermeister ist auch deshalb enttäuscht, weil Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) den Schulen nur drei Tage Zeit für die Einrichtung des Gesundheitsschutzes eingeräumt hat. „Jetzt zu sagen, den Schulen sei ja bekannt gewesen, dass die Schließung nur bis zum Ende der Osterferien andauert, ist eigentlich eine Unverschämtheit, wenn das Ministerium seine Vorgaben erst jetzt veröffentlicht.“ Es sei ganz einfach, eine Schule zu schließen, aber umso schwerer, sie wieder hochzufahren. „Vor allem unter solchen Bedingungen“, sagt Gerwers, der es an sich begrüßt, dass es für die Schulen jetzt weitergeht.

Wie genau, das will die Reeser Stadtverwaltung am Montag mit den Schulleitern besprechen. 250 Schüler der weiterführenden Schulen gehören zum Prüfungsjahrgang, für die es am Donnerstag wieder losgeht. Für die Grundschüler fällt der Startschuss am 4. Mai.

Die Stadtverwaltung will dabei unter anderem empfehlen, das Schüler mit Mundschutz in den Unterricht kommen sollen. In Sachen Schülerbeförderung sollen Fahrgemeinschaften untersagt werden. Doch gerade bei den Punkten, die die Kommunen jetzt angehen müssen, gibt es noch einige praktische Fragen, deren Klärung offen ist. Etwa, wo die Schulen die nötigen Desinfektionsmittel herbekommen sollen, wenn der Markt gerade leergefegt ist. Bürgermeister Gerwers ist dennoch zuversichtlich: „Es liegt noch einiges an Arbeit vor uns, aber wir werden das schaffen“, sagte er am Freitag der RP.

(Markus Balser)
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