Rees Schule und ForFarmers weiter im Fokus

Rees · Die Entwicklung der Schullandschaft und die Zukunft der Verladeanlage sind die Themen, die den Wahlkampf prägen. Das war auch bei der Podiumsdiskussion des Reeser Wirtschaftsforums mit dem Kandidaten für den Stadtrat so.

Rees: Schule und ForFarmers weiter im Fokus
Foto: Axel Breuer (abre)

Bei der Podiumsdiskussion des Wirtschaftsforums (Wifo) wurde eine Sache deutlich, die auch schon den RP-Frageabend mit den Kandidaten geprägt hatte. Die ganz große Zahl an Streit-Themen gibt es zur Kommunalwahl gar nicht.

Das machte es für Moderatorin Verena Birnbacher nicht einfach, in den Fragen die Unterschiede zwischen den Parteien herauszuarbeiten. "Ist es also egal, was wir wählen?", fragte die Lebenshilfe-Geschäftsführerin provokant zum Einstieg.

Ganz egal ist es nicht, denn auch beim Abend des Wifo im Kolpinghaus zeigte sich, dass zwei kontroverse Themen den Wahlkampf prägen: der Verladehafen von ForFarmers im Reeser Eyland und die Diskussion über die Zukunft der Schulen in Rees.

Die Positionen sind bekannt. Die Vertreter der Parteien (Dieter Karczewski (CDU), Peter Friedmann (SPD), Helmut Wesser (Grüne) und Heinz Schneider (FDP) betonten ihre Standpunkte noch einmal ausdrücklich.

Die Grünen lehnen weiterhin eine dauerhafte Verladestelle im Reeser Eyland ab. Man könne den Blick nicht einfach davor verschließen, dass der Bereich nun einmal Schutzgebiet sei.

Die anderen drei Parteien betonten dagegen, dass der Unternehmer eine Menge getan habe, um die Situation zu verbessern. Die Verladestelle sei wichtig, um die Arbeitsplätze der Futtermittel-Firma in Haffen dauerhaft zu sichern.

Ob die Politiker gewusst hätten, dass der Kreis kurz davor gewesen sei, wegen der Mängel die Verladestelle zu schließen, wollte ein Zuhörer wissen. Nein, sagten FDP, SPD und CDU. Ja, sagten die Grünen. Peter Friedmann (SPD) bedauerte, dass der Kreis als zuständiges Gremium die Entscheidung über die Zukunft der Anlage auf die Zeit nach der Wahl vertagt hat. "Wichtig wäre ein Signal für den Hafen vor der Wahl gewesen", meint der SPD-Politiker, der auch für den Kreistag kandidiert und ankündigte, dort für den Hafen zu votieren. Das wiederum brachte Helmut Wesser (Grüne) auf die Palme: "Wie können Sie jetzt schon wissen, wie Sie dann abstimmen werden? Aufgabe von Politikern ist es, abzuwägen."

Während hier Grüne und SPD weit auseinanderliegen, bilden sie beim Thema Schule eine Allianz. Beide Parteien sind für längeres gemeinsames Lernen. Die SPD favorisiert eindeutig eine Sekundarschule und verlangt dazu eine Elterninformation und -befragung. Die Grünen legen sich auf eine bestimmte Form noch nicht fest. Sie sind davon überzeugt, dass neben einer Sekundarschule auch Gymnasium und Realschule weiter existieren könnten. Das sieht vor allem die CDU ganz anders. "Never change a winning team" wiederholte Dieter Karczewski seine Aussage vom RP-Frageabend. Das Schulsystem in Rees laufe hervorragend, die Anmeldezahlen seien super und die Schulen auch bei auswärtigen Kindern beliebt. "Warum sollten wir daran etwas ändern?", fragte er.

(RP)
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