Rees Schulamt verweigert Therapie

Rees · Monika Gerwers' Sohn Elias leidet unter Legasthenie. Sie möchte eine individuelle Therapie für den Siebenjährigen aus Mehr. Die Förderung in der Schule reicht, sagt dagegen der Kreis Kleve, der den Antrag abgelehnt hat. Dagegen will sich die Mutter wehren.

 Elias hat Probleme mit dem Lesen und Schreiben.

Elias hat Probleme mit dem Lesen und Schreiben.

Foto: Markus van Offern

Mit Zahlen hat Elias keine Probleme. "Im Rechnen ist er richtig gut", berichtet seine Mutter Monika Gerwers. Anders sieht das bei Lesen und Schreiben aus. Das fällt dem Siebenjährigen schwer, der die zweite Klasse der Grundschule in Bislich besucht. "Die Probleme beim Lesen und Schreiben waren einer Lehrerin aufgefallen, die mich beim Elternsprechtag informiert hat", erzählt die Frau aus Mehr.

Daraufhin fuhr sie mit ihrem Sohn zu einer Kinderpsychologin. "Der Test ergab, dass Elias bei den drei Stufen für Legasthenie auf der mittleren Ebene ganz am unteren Ende eingeordnet werden muss." Eine Förderung außerhalb der Schule sei nötig, riet die Psychologin. Monika Gerwers beantragte die Therapie beim Kreis Kleve und war fassungslos, als die Antwort kam.

Die Übernahme der Kosten werde zum jetzigen Zeitpunkt abgelehnt, stand im Schreiben des Schulamtes, wo es heißt: "Der Bericht der Grundschule Bislich verweist auf Defizite im Fach Deutsch, die jedoch durch individuelle Förderung und eine ermunternde Unterstützung aufgefangen werden sollen." Der Begriff "aufmunternde Unterstützung" bringt die Mutter auf die Palme. "Da kann doch von richtiger Förderung keine Rede sein." Den Bescheid will sie nicht akzeptieren. Sie hat Klage eingereicht und sich auch an einen Fernsehsender gewandt, um auf ihren Fall aufmerksam zu machen.

Beim Kreis Kleve verweist Sprecherin Elke Sanders darauf, dass die Behörde nicht anders entscheiden konnte. "Grundsatz ist, dass eine Förderung an der Schule den Vorrang hat." In Bislich hatte Rektor Winfried Störmer ein langes Gespräch mit Monika Gerwers. "Ihr Sohn wird bei uns individuelle Förderung durch einen ehrenamtlichen Mentor bekommen", sagt er.

Monika Gerwers will weiter dafür kämpfen, dass ihr Sohn außerschulische Förderung bekommt. "Die starken Störungen bei Lesen und Rechtschreibung kann die Schule alleine nicht auffangen", sagt sie. Elias brauche dringend professionelle Hilfe. Die Kosten dafür in Höhe von 140 Euro pro Monat könne sie als alleinerziehende Mutter nicht aufbringen.

(RP/ac)
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