Vrasselt Siggi Kellner serviert den Vogel ab

VRASSELT · Am Samstag feierte er seinen 59. Geburtstag, am Montag holte er sich die Königswürde in Vrasselt.

 Der neue Vrasselter Schützenkönig Siggi Kellner. Königin Elke Ricken konnte es kaum fassen.

Der neue Vrasselter Schützenkönig Siggi Kellner. Königin Elke Ricken konnte es kaum fassen.

Foto: Monika Hartjes

Da freute sich nicht nur der neue Schützenkönig, sondern mit ihm die gesamte St. Antonius-Schützenbruderschaft: Mit dem 120. Schuss wurde Siggi Kellner vom 24. Zug, aktiv im Vorstand und als Schießmeister, am Schützenfestmontag um 16.45 Uhr der neue Schützenkönig in Vrasselt. Es war sein zweiter Versuch. „Ich bin überglücklich“, strahlte der Elektromaschinenbauer über das verspätete Geburtstagsgeschenk, hatte er doch am Samstag gerade seinen 59. Geburtstag gefeiert. Mit Tränen in den Augen gratulierte seine Lebensgefährtin und Königin Elke Ricken.

Die Suche nach einer neuen Majestät begann sehr zäh. Als nach dem 99 Schuss gegen 15 Uhr endlich der linke Flügel gefallen war – hier war Michael van Dijk erfolgreich – hieß es: „Königsbewerber bitte antreten!“ Es kam keiner. Nach einer Viertelstunde Wartezeit und nochmaligem Aufruf war immer noch keiner da. Gegen halb vier wurden dann Vorstand und Offiziere zu einer Besprechung in den Schießstand zusammengerufen, nach kurzer Zeit hörte man Jubel: Es hatten sich zwei Kandidaten gemeldet, neben Kellner auch noch Jürgen Schill vom 18. Zug. Spontan kam mit Georg Stratmann dann noch ein dritter Kandidat hinzu, der nach über 40 Jahren Mitgliedschaft seinen ersten „Königs-Versuch“ wagte.

„Dass das passiert, damit habe ich heute Morgen auch nicht gerechnet“, meinte Siggi Kellner nach dem spannenden Wettstreit. Eigentlich habe er erst zu seinem 60. Geburtstag schießen wollen, aber: „Ein Schützenfest ohne König – das geht doch nicht.“ Das Publikum begleitete das Schießen lautstark. Mal wurde gerufen: „Jürgen, Jürgen!“ und mal gesungen: „Georg auf den Thron.“ Oder auch angefeuert: „Hase, hol ihn jetzt runter!“ Auch Tipps gab es zu Genüge: „Schieß links, das Gewehr zieht nach rechts zur B8.“ Es herrschte gute Laune bei dem schönen sonnigen Wetter. Am Vormittag fanden Ehrungen statt: Thomas Zimmermann, der seit 15 Jahren Oberst ist, wurde mit dem Hohen Bruderschaftsorden ausgezeichnet, Bernd Steigerwald mit dem Jugendverdienstorden in Bronze, Christina Roebrock erhielt ihn in Silber.

Das Preisschießen begann mit dem Ehrenpreis für die Gäste, hier war Jupp Verhoeven von den St. Georgschützen Hüthum erfolgreich. Den Kopf holte sich Karl-Heinz Meyer (Zug 6), das Zepter Michael Hellebrand (Zug 8), den Reichsapfel Heike Siemes (Zug 9) und den rechten Flügel Frank Ferdenherd vom Spielmannszug.

Bereits am Samstag ging es um die Jungschützenkönigwürde. Mit dem 129. Schuss wurde Pascal Brinkmann vom Spielmannszug neuer Jungschützenkönig. Den Kopf schoss Katharina Kapelle, den rechten Flügel Melina Matzerath, den linken Fabian Berntsen. Neuer Vizekönig wurde mit dem 95. Schuss Herbert Kleipaß vom 2. Zug. Den Kopf holte Otti Stegemann, den rechten Flügel Stefan Benning, den linken Carsten Mölder, das Zepter Richard Hoch und den Reichsapfel Hans Huethorst, der scheidende König.

Am Abend fand dann die Inthronisierung des neuen Königspaares statt, auf den Krönungsball am kommenden Samstag, 22. September, freuen sich die Vrasselter Schützen schon jetzt.

(Monika Hartjes)
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