Friedensaktion Gemeinsam stark für den Frieden

Emmerich · Am Mittwoch veranstaltete die Bürgeraktion Pro Kultur mit der städtischen Gesamtschule Emmerich und dem Förderzentrum Grunewald ein Friedensfest. Der Nachwuchs beschäftigte sich kreativ mit dem Thema Krieg.

Beim Friedensfest beschäftigten sich die Schüler kreativ mit dem Thema Krieg.

Beim Friedensfest beschäftigten sich die Schüler kreativ mit dem Thema Krieg.

Foto: Emma Büns

Seit mehr als sieben Monaten beschäftigt sich die Welt täglich mit schockierenden Nachrichten aus der Ukraine, der Wunsch nach Frieden ist riesig. Dessen sind sich auch die Schüler der zehnten sowie fünften Klasse der städtischen Gesamtschule Emmerich und des Förderzentrums Grunewald bewusst. Daher fand am Mittwoch eine Veranstaltung für den Frieden im PAN-Kunstforum statt, bei der die Jugendlichen ihre Gedanken zu Krieg und Frieden äußern konnten.  

Zusammen mit der Bürgeraktion Pro Kultur haben die beiden Schulen ein buntes Programm auf die Beine gestellt. Empfangen wurden sie von der Vorsitzenden Irene Möllenbeck. „Auf der Welt gibt es sehr viele Kriege, die jedoch häufig von anderen Nachrichten überlagert werden. Doch am 24. Februar änderte sich einiges, denn der Ukraine-Krieg war plötzlich greifbar. Das war früher unvorstellbar, doch nun ist es die Realität“, sagte Irene Möllenbeck.

Mit dem Krieg gehen Angst und Wut einher. „Man fragt sich also, was man tun kann, denn schließlich sehnen wir uns alle nach Frieden. Man muss klein anfangen und sich vor Ort mit dem Frieden beschäftigen und sich für diesen einsetzen“, sagte sie.

Doch nicht nur die Bürgeraktion, sondern auch die 80 Schüler hatten einiges auf dem Herzen. Ihre Gefühle hatten sie in Form von selbstgeschrieben Gedichten oder Liedern ausgedrückt, zudem wurde auch gemalt. So hat das Förderzentrum Grunewald einen Kunst-Museumsgang entworfen. Zu sehen waren Bilder, die etwa eine gefangene Friedenstaube, ein umgedrehtes Friedenssymbol oder ein zerbrochenes Herz zeigen.

„Mit den Bildern möchten wir aufzählen, was Krieg alles zerstören kann. Doch es gibt auch noch Hoffnung. Das haben wir auch auf den Kunstwerken verdeutlicht“, erläuterte Silke Telaar, die für zwei Klassen der städtischen Gesamtschule und des Förderzentrums Grunewald verantwortlich war. Schließlich wurden die Schüler auch gemeinsam aktiv und bastelten aus Stoff eine Friedenstaube. Damit setzten die drei Klassen ein Zeichen für den Frieden.

Nesrin Basal ist Lehrerin an der Gesamtschule Emmerich. Vor sieben Jahren sah ihr Leben noch ganz anders aus, denn sie musste  vor dem Krieg in Syrien fliehen. „Als ich mit meinen Kindern nach Deutschland geflüchtet bin, haben wir vieles miterlebt. Diese Geschehnisse werden wir niemals vergessen können“, sagte Basal.

Ein Jahr hat es gedauert, bis sie in Deutschland ankamen. Die Kinder hatten es schwer, sich an ihr neues Leben zu gewöhnen. Im vergangenen Sommer ist Nesrin Basal in ihr Heimatland zurückgereist – und hat schockierende Eindrücke gewonnen. „In Kriegsländern müssen Kinder in jungen Jahren arbeiten gehen, anstatt die Schule zu besuchen, denn häufig sind die Eltern verschwunden. Sie müssen dann die Verantwortung für den Rest der Familie übernehmen. Kinder, die den Krieg so miterleben, haben keine Zukunft mehr“, sagte Nesrin Basal.

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