Rees RWG atmet auf: Keine Hängepartie auf dem Vorstands-Posten
Rees · Renate Bartmann von der "Bücherecke" ist, wie berichtet, neue Vorsitzende der Reeser Werbegemeinschaft. Damit ist die Kontinuität beim Gremium der Geschäftsleute gesichert.
Mancher hatte nicht mehr daran geglaubt. Als sich am Montagabend auch nach längerer Beratung kein neuer Vorsitzender für die Reeser Werbegemeinschaft abzeichnete, drohte eine Vertagung der Sitzung. In einigen Wochen hätten die Geschäftsleute wieder zusammen kommen und eine neue Suche starten müssen. "Das wird an der Situation nichts ändern, es wird nicht leichter", befürchtete Renate Belting. Die Vorsitzende hatte bereits vor einem Jahr klipp und klar erklärt, dass sie für eine weitere Amtszeit nicht zur Verfügung steht.
Auch sie hatte gewusst, dass es schwer werden wird, einen Nachfolger zu finden. Sie hatte viele Gespräche geführt, potenzielle Kandidaten angesprochen, auch am Montagabend wieder. Schließlich erklärte sich Renate Bartmann bereit, das Amt zu übernehmen. Ein Schritt, der erst einmal die Zukunft der Werbegemeinschaft sicherte.
Denn wenn eins klar geworden ist an dem Abend, dann die Tatsache, dass alle Anwesenden es bedauern würden, wenn die Arbeit der RWG nicht fortgeführt wird. "Wir als Geschäftsleute müssen uns einbringen, es gibt die ersten Leerstände in der Stadt. Noch ist das nicht dramatisch, aber es ist ein Warnzeichen", sagte Peter Moser, der selbst viele Jahre die RWG führte. "Eine Stadt muss leben. Wenn wir uns nicht selbst einbringen, tut es kein anderer." Er forderte mehr Unterstützung für den Vorsitzenden.
Ein Appell, der am Abend immer wieder laut wurde und in das Versprechen mündete, Renate Bartmann bei der Aufgabe zu unterstützen. Sie kann sicher sein, dass sie bei den Veranstaltungen auf ein eingespieltes Team zurückgreifen kann. Denn die Arbeitskreise für Stadtfest oder Rheinfest funktionieren. Das hatte auch Renate Belting betont. "Die Arbeit ist gut verteilt, wir brauchen aber einen Vorsitzenden der die RWG nach außen repräsentiert, der Ansprechpartner für die Stadt und den Bürgermeister ist." Ein Gesicht der RWG gewissermaßen. Das ist nun Renate Bartmann.
Die Unterstützung der Anwesen wird ihr sicher sein. Denn diese Geschäftsleute wissen genau, dass die Gemeinschaft mit einer Vorsitzenden steht und fällt.
Immer wieder wurde an dem Abend aber auch das eigentliche Ärgernis für die RWG-Mitglieder deutlich. "Es macht mich wütend, dass es immer die selben sind, die hier die Arbeit machen. Andere hängen sich einfach an die Aktionen dran und beschweren sich auch noch", sagte Ludger Rösen. Er fand es mehr als enttäuschend, dass zu der wichtigen Versammlung nur Vertreter von gerade einmal 12 Betrieben gekommen waren. Mitglied in der RWG sind 50.
Es wird auch Aufgabe der neuen Vorsitzenden sein, die schweigende Mehrheit mehr zu aktivieren und einzubinden. "Werbegemeinschaft trägt nicht umsonst das Wort Gemeinschaft im Namen. Das vermisse ich zu oft", sagte Rösen, der sich an dem Abend bei seinem Ärger öfter bremsen musste.
Dass es doch zu einem versöhnlichen Abschluss kam, ist allein Renate Bartmann zu verdanken. Jetzt müssen die anderen Mitglieder ihr Versprechen halten, sie zu unterstützen und entlasten. Ansonsten wird die Suche nach einem Nachfolger in ein paar Jahren sicher nicht einfacher.
