Emmerich RWE schickt Drücker gegen die Stadtwerke
Emmerich · Stromgigant RWE (Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerke) nimmt die Emmericher Stadtwerke aufs Korn. Gestern warnten die Stadtwerke vor RWE-Außendienstmitarbeitern, die mit unsauberen Methoden Geschäfte an der Haustür machen wollten.
Das Pikante dabei: RWE ist mit 24,9 Prozent an den Emmericher Stadtwerken beteiligt, bekämpft also ein befreundetes Unternehmen.
Wie das geht, steht in der Pressemitteilung der Stadtwerke: "Die Kunden (der Stadtwerke, Anm. d. Red.) sollen nach Vorlage ihrer Strom- und Erdgasrechnungen zu vermeintlich günstigeren Tarifen einen Liefervertrag mit RWE abschließen, werden dabei allerdings unter Nennung nicht immer dem Verbrauch entsprechender Preise irritiert und noch an der Haustür zu Vertragsabschlüssen gedrängt."
Oft werde auch ein falscher Zusammenhang zwischen Stadtwerken Emmerich und RWE dargestellt, heißt es weiter. "So wird behauptet, die RWE sei Eigentümer der Stadtwerke und würde den Stadtwerken ohnehin Strom und Gas liefern, das diese dann mit Preisaufschlägen verkaufen."
Die Stadtwerke haben von dieser Vorgehensweise erfahren, weil in den vergangenen Tagen Stadtwerke-Kunden Hinweise gegeben haben. Die aggressive Vorgehensweise der RWE ist nicht neu in Emmerich. Vor vier Jahren hatte der Essener Konzern vor den Stadtwerken an der Wassenbergstraße einen großen Werbeaufsteller platziert und um Kunden geworben. Das hatte sogar zu Krach im Stadtwerke-Aufsichtsrat geführt, in dem zwei RWE-Vertreter sitzen. Der Aufsteller musste nach ein paar Tagen wieder verschwinden, weil die Genehmigung beim Ordnungsamt der Stadt nicht eingeholt worden war.
