Emmerich Rückschlag am Löwentor

Emmerich · Betuwe: An Emmerichs wichtigstem Bahnübergang entsteht eine Unterführung für Autos, die am geplanten Kreisverkehr bei Aldi endet. Doch ein Weg für Radfahrer und Fußgänger ist hier nicht mehr vorgesehen.

Betuwe: So könnte der Lärmschutz aussehen
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Das ist ein herber Rückschlag für die Emmericher Betuwe-Planungen. Denn im Zuge der Beseitigung des Bahnüberganges am Löwentor flatterte der Stadtverwaltung jetzt eine schlechte Nachricht ins Haus. Inhalt: Der Radfahrer- und Fußgängerweg, der an der geplanten Auto-Unterführung an dieser Stelle vorgesehen war, wird nicht von Land, Bund und Bahn mitfinanziert.

Emmerich bliebe bei einer Umsetzung also auf den Kosten sitzen. Finanziell zusätzlicher Aufwand für die Stadt: 4,8 Millionen Euro. Geld, das Emmerich nicht hat. Folge: Die Verwaltung schlägt dem Rat für seine nächste Sitzung Ende Mai vor, komplett auf den Rad- und Fußweg zu verzichten.

Zur Erinnerung: Die Politik hatte die Verwaltung vor den Verhandlungen beauftragt, den Rad- und Fußweg, der auf einer Seite in beide Richtungen nutzbar sein sollte, durchzusetzen. Doch das Bundesverkehrsministerium beurteilt jetzt die Lage anders: Der zusätzliche Weg sei eher eine "Komfortlösung" für die Emmericher Bürger und nicht förderfähig. Im Klartext: Wer diese Lösung anstrebt, muss sie selbst bezahlen.

Somit werden Radfahrer und Fußgänger nicht die geplante Unterführung nutzen können, die auf der Gabelung Dederichstraße/Wassenbergstraße unter dem Bahnübergang durchführen soll. Diese sogenannte Troglösung soll dann parallel zur B 8 weitergeführt werden und in einem neuen Kreisverkehr vor Aldi/B 8 enden.

Für die vielen Radfahrer und Fußgänger bleibt somit nur die bestehende Unterführung, die allerdings ausgebaut wird. Und im Gegensatz zu heute müssen diese Verkehrsteilnehmer den Tunnel dann auch nutzen, weil der Bahnübergang komplett dicht ist.

Eine Aussicht, die vielen Emmerichern nicht schmecken wird. Denn die Fußgängerunterführung gilt als Angstraum — weil es dort dunkel und unübersichtlich ist. Wer in ferner Zukunft dort nicht die Bahn unterqueren will, müsste dann schon an die Unterführung van-Gülpen-Straße oder die Überführung Nierenberger Straße ausweichen.

Mit dem Rad. Oder zu Fuß.

(RP)
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