Haffen Das Dorffestival mausert sich

Haffen · „Rock int Dörp in Haffen mit 14 Bands und Sängern. 70 Helfer sorgten für einen reibungslosen Verlauf.

Erdverbunden und hautnah: In Haffen gab es zwei Tage lang Musik der unterschiedlichsten Stilrichtungen.

Erdverbunden und hautnah: In Haffen gab es zwei Tage lang Musik der unterschiedlichsten Stilrichtungen.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Bei Pink Floyd gehörte ein riesiges aufblasbares Schwein zum Bühnenprogramm. Bei Rock in`t Dörp ist es eine drei Meter große Kuh, die so etwas wie das Maskottchen des Festivals ist. Und während das Schwein bei Pink Floyd über die Bühne flog, blieb das Milchvieh in Haffen fest am Boden. Genau wie das zweitägige Konzert, das erdverbunden und fest im Ort verwurzelt ist. Denn es ist das Festival der Haffener, viele sehen es hier als „ihre“ Veranstaltung an und packen quer durch die Generationen mit an. Vom Kind bis zum Großvater ist alles im Team vertreten. Und auch wenn diesmal mit knapp 400 Besuchern die Zahlen des Vorjahres nicht ganz erreicht wurden, war Moritz Kleineberg vom Organisationsteam zufrieden.

Vor allem, weil die Gruppe der Helfer noch einmal größer geworden ist. 70 Leute packen inzwischen an, um das Event auf dem Platz an der Schützenhalle auf die Beine zu stellen. „Das ist das Wichtigste für uns, dass alle Bock darauf haben, zu helfen“, sagt Kleineberg. „Denn anders kann so ein Konzert auf dem Dorf nicht funktionieren.“

 Gute Stimmung auf der Bühne

Gute Stimmung auf der Bühne

Foto: Sebastian Latzel

Auch in der Bandszene hat sich Rock in`t Dörp inzwischen einen Namen gemacht. Werbung brauchen die Organisatoren gar nicht mehr zu machen. Die Musiker melden sich selbst, viele wollen in Haffen spielen. Diesmal schafften es 14 Bands und Musiker ins zweitägige Programm. Und wie bei den Helfern ist auch das Bild bei den Bands bunt gemischt.

Da tritt die junge Sarah Hübers mit gerade einmal elf Jahren neben gestandenen Combos wie Bootsmann oder Don`t forget the Joker auf. Das Spektrum reicht von Indie über Hardrock bis zu Rockabilly, der von den Boneshakers bestens präsentiert wurde. Über die grasgrünen Haare der Frontfrau wird sich vermutlich Ortsvorsteherin Margret Derksen besonders gefreut haben, die am Ausschank mithalf. Schließlich ist sie Grünen Politikerin. Mit eingebunden in die Organisation war erneut die Rockschule.

 „Stillleben“ vor der Bühne

„Stillleben“ vor der Bühne

Foto: Sebastian Latzel

Für besondere Gemütlichkeit sorgte ein rotes Sofa, das Jugendliche an der Bühne platziert hatten. Ein Ehrenplatz gewissermaßen, der heiß begehrt war. Den Betrayers of Babylon gelang das Kunststück, das Plüschsofa leer zu spielen. Denn beim frischen Reggae-Sound der Band aus Neuss hielt es keinem mehr auf dem Sitz. Die Band heizte dem Dorf mit scharfen Bläsersätzen ein, während der Sänger wie ein Doppelgänger von Ed Sheeran aussah und eine richtig trockene Rhythmusgitarre spielte.

 Musik ist manchmal eben auch Beinarbeit

Musik ist manchmal eben auch Beinarbeit

Foto: Sebastian Latzel

Genau der richtige Sound für die laue Nacht, bei dann wieder angenehmen Temperaturen. Und das war ohnehin der einzige Wunsch von Moritz Kleineberg fürs nächste Festival. „Besser für uns wäre, wenn es nicht ganz so warm ist. Das Wetter war schon fast zu gut.“

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