Emmerich Rewe: Verhandlungen vor Abschluss

Emmerich · Rewe, Pächter Müller und die Wessels-Gruppe verhandeln über eine Vertragsverlängerung um zehn Jahre im Rheincenter. Entlassungen wohl vom Tisch. SPD sorgt sich um die City, weil der Wochenmarkt dort nicht mehr ist.

Das ist so gut wie eine Entwarnung für die Mitarbeiter von Rewe in Emmerich: Der Vertrag für den Markt im Herzen der Stadt soll um zehn Jahre verlängert worden. "Die Verhandlungen liegen in den letzten Zügen. Die Parteien haben sich im Grundsatz geeinigt", so eine Sprecherin von Rewe gestern.

Die Verhandlungen scheinen nicht einfach gewesen zu sein. Harald Müller wollte sich gegenüber der RP zwar nicht äußern. Dass die Mitarbeiter allerdings Angst davor hatten, am Jahresende ohne Job dazustehen, machte in der Stadt die Runde. Jetzt herrscht wohl Klarheit. Und man könnte einen neuen Vertrag auch als Bekenntnis von Rewe zum Standort im Center betrachten. Denn immer wieder hatte das Unternehmen erklärt, lieber auf das ehemalige Gelände von Opelhändler "Wemmer & Jansen" an der Mennonitenstraße ziehen zu wollen, um dort einen neuen Markt zu bauen.

Begründet wurde dies mit der besseren Lage und den Umsätzen im Rheincenter, die hinter den Erwartungen zurücklägen.

Diesem Vorhaben allerdings hatte die Stadt einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zu der Zeit war der Neumarkt noch nicht in trockenen Tüchern. Man fürchtete eine Konkurrenz, die das Vorhaben scheitern lassen könnte. Zudem will Emmerich ein Abziehen der Kaufkraft aus der Innenstadt verhindern.

Müller hat den Rewe-Markt im Jahr 2006 von Günter Quass übernommen. Zwei Jahre zuvor war Rewe aus dem alten Center am Neumarkt ausgezogen und in das neue Rheincenter gezogen.

Die Vertragsverlängerung ist auch für den niederländischen Baukonzern Wessels eine gute Nachricht. Das Unternehmen baute das Center. Schon bald war es von massiven Leerständen gekennzeichnet. Erst der Umbau mit einer direkten Anbindung an die Kaßstraße brachte eine deutliche Besserung.

In diese Entwicklung hinein fallen zwei Ideen der Emmericher SPD. Sie macht sich Sorgen, weil der Handel rund um den Neumarkt unter dem Wegfall des Wochenmarktes leide. Wegen des Abrisses des alten Rewe-Centers und der geplanten Neugestaltung des Neumarktes wurde der Wochenmarkt vom Neumarkt vorübergehend zum Geistmarkt verlegt.

"Leider hat es aber auch dazu geführt, dass die Einzelhandelsgeschäfte rund um den Neumarkt stark unter Umsatzeinbußen zu leiden haben", schreibt SPD-Fraktionschef Peter Hinze. Viele Kunden würden seitdem den Bereich um die Dauerbaustelle Neumarkt meiden. "Auch von vielen Markbeschickern besteht der Wunsch, zurück in die Innenstadt zu wollen", so Hinze.

Bis zur Fertigstellung des Neumarktes soll die Stadt deshalb dort auf die Parkgebühren verzichten, schlägt die SPD vor. Stattdessen sollen Autofahrer dort mit der Parkscheibe zwei Stunden lang ihren Wagen stehen lassen dürfen.

Ferner soll die Stadtverwaltung prüfen, ob nicht zumindest am Samstag der Wochenmarkt zurück in die City verlegt werden könnte. "Vorstellbar wäre hier der Bereich beginnend an der Gaststätte "Zum Raben" in Richtung Nikolaus- Groß-Platz oder nach Absprache mit der Kirchenverwaltung eine eventuelle Nutzung der Fläche vor der Aldegundiskirche", so Hinze.

(RP)
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