Wie die ältere der beiden Frauen im Gespräch mit der RP berichtet, waren sie auf der Böckersche Straße unterwegs, als ihre Pferde anfingen zu scheuen. Da die beiden zunächst nichts bemerkten, passierten sie die Stelle.

"Ein Stück weiter wäre ich dann fast über den Kopf des Tieres geritten", erzählte die 21-Jährige. Er sei unterhalb der Kehle abgetrennt, die Ohren aufgerichtet und die Augen weit geöffnet gewesen, berichtet sie weiter. "Uns war sofort klar, dass der Kopf so gefunden werden sollte."

Verängstigt drehten die beiden jungen Frauen um und ritten zum Rand des Waldes, wo ihr Vater auf sie wartete. Der informierte die Weseler Polizei, die an der Stelle, an der die Pferde gescheut hatten, rund einen Meter vom Wegesrand entfernt und etwas versteckt, den restlichen Kadaver des Rehs fand.

Die Polizei Wesel bestätigt den Fund. Sie geht mit den Informationen "defensiv" um, weil es keine Hinweise gegeben habe über einen möglichen Zusammenhang mit den Ritualtötungen an Pferden in der Region. Wie berichtet, war bei Krefeld einem Pony der Kopf abgeschnitten worden.

An Tierquälerei glaubt die Polizei beim Vorfall in Bislich nicht. "Wir vermuten, dass Kopf und Körper von einem landwirtschaftlichen Mähwerk getrennt worden sind", so ein Polizeisprecher. Die Vorsicht dient nach Polizeiangaben auch dazu, Hysterie in der Bevölkerung zu vermeiden. So sei kürzlich der Fund von abgezogenen Hundefellen gemeldet worden. Wie sich später herausstellte, handelte es sich dabei um einen Hasen, der in ein Mähwerk geraten war.