Protest Reiter demonstrieren gegen EU-Verordnung

Elten · Pferde brauchen neuerdings eine teure Transportgenehmigung für Grenzübertritte.

 Rund 100 Clubmitglieder hatten sich auf den Weg nach Elten gemacht, um symbolisch (und ohne Pferde) die Grenze zu überschreiten.

Rund 100 Clubmitglieder hatten sich auf den Weg nach Elten gemacht, um symbolisch (und ohne Pferde) die Grenze zu überschreiten.

Foto: Privat

(RP) Vor wenigen Tagen rief die Vereinigung der Freizeitreiter und Kutschfahrer Deutschland (VFD) zu einem Protestmarsch an der niederländischen Grenze auf. Rund 100 Clubmitglieder aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien hatten den weiten Weg auf sich genommen, um auf EU-Missstände für Pferdebesitzer aufmerksam zu machen. Diese dürfen nämlich mit ihrem Reitpferd seit einer EU-Verordnung für Schlachtvieh nur noch mit einer sehr kostspieligen Transportgenehmigung ins europäische Ausland reisen oder reiten.

Aufgerufen hatten die VFD-Vorstandsmitglieder Helmut Klebach aus Belgien, Johannes Knist aus Emmerich und Markus van Rennings aus Kalkar. Die Vereinigung ist äußerst engagiert und der größte Mitstreiter in dem Kampf gegen diese sinnlose EU-Richtlinie für private Reitpferde.

Der Marsch begann auf dem Pferdehof Montferland, einer Aktivstallanlage mit Herdenhaltung in Emmerich-Elten. Von dort ging es zum benachbarten niederländischen Stall Kroes, dessen Pferde jeden Tag mehrmals etwas Ungesetzliches tun: Sie laufen selbstständig vom Stall auf niederländischer Seite zu ihren Weiden – 20 Meter weiter – auf deutschem Hoheitsgebiet. Laut geltendem EU-Recht ist das eigentlich ohne EU-Bescheinigung vom Veterinäramt (Gültigkeit: immer nur 10 Tage; Kosten pro Pferd: rund 80 Euro) verboten.

Dieser Marsch wurde demonstrativ ohne Pferde durchgeführt, um nichts Illegales zu tun. Dafür hatten viele der Reiter symbolisch Steckenpferde dabei, die sie äußerst kreativ gebastelt hatten. Die Demo wurde von einer Kreispolizei Kleve eskortiert, die sich für den gesitteten und harmonischen Verlauf der Veranstaltung bedankte.

Nachdem die Grenze überschritten war, ging es auf deutscher Seite wieder zurück zum Ausgangspunkt. Dort wartete ein kräftiges Outdoor-Frühstück auf die Teilnehmer und es wurde noch lange über das hoffentlich bald unbeschwerte, grenzenlose Reiten diskutiert.

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