Ausflug Reeser Geschichtsverein zu Gast in Overloon

Rees · Die historisch Interessierten nahmen an einer Führung durch das Kriegs- und Widerstandsmuseum teil.

 Rund 20 Besucher aus Rees hatten sich auf den Weg in die benachbarten Niederlande gemacht.

Rund 20 Besucher aus Rees hatten sich auf den Weg in die benachbarten Niederlande gemacht.

Foto: scholten

(ms) Tief beeindruckt waren die Mitglieder des Reeser Geschichtsvereins RESSA vom Kriegs- und Widerstandsmuseum in Overloon. Der kleine Ort in der niederländischen Gemeinde Boxmeer war im September und Oktober 1944 Schauplatz einer der größten Panzerschlachten des Zweiten Weltkriegs. Die zurückgelassenen Militärfahrzeuge bildeten in Friedenszeiten die Grundlage für das spätere Museum, das sich in zwei große Ausstellungsbereiche teilt: Während die historischen Panzer, Lastwagen, Jeeps und Flugzeuge durch ihre schiere Größe und ihren gepflegten Zustand beeindrucken, führt die moderne Ausstellung über die deutsche Besatzung der Niederlande und den verlustreichen Widerstand der Bevölkerung in ein dunkles Kapitel der deutsch-niederländischen Beziehungen vor mehr als 80 Jahren ein.

Die 20 Besucher aus Rees erhielten bei einer deutschsprachigen Führung erhellende und berührende Einblicke in das Schicksal von acht niederländischen Männern, Frauen und Kindern, die den Einmarsch der deutschen Wehrmacht, die Bombardierung von Rotterdam, die Knechtschaft durch die Nationalsozialisten, aber auch die Gründung der NSB in Tagebüchern und anderen Dokumenten festhielten.

Unter den zahlreichen Exponaten befanden sich auch Stücke mit einem Bezug zu Rees: Darunter ein Foto und die nummerierte Marke des Zwangsarbeiters Levinus Gutteling, der im Dezember 1944 bei einer Großrazzia in Den Haag gefangen genommen und ins Arbeitslager von Rees gebracht wurde. Dank einer Freistellung, die sein Arbeitgeber im Januar 1945 für den damals 28 Jahre alten Archivar erwirkte, entkam Levinus Gutteling dem Hunger, dem Schmutz und der Gewalt des Lagers und überlebte, im Gegensatz zu vielen seiner Landsleute, die sogenannte „Hölle von Rees“.

Neben historischen Vorträgen bietet der Reeser Geschichtsverein Ressa jährlich auch vier Ausflüge an, die für Mitglieder kostenfrei oder stark ermäßigt sind. Am Samstag, 26. Juli, findet eine Führung durch Haus Aspel statt, am Samstag, 5. Oktober, führt ein ehemaliger Ingenieur des geplanten „Schnellen Brüters“ durch das Brüter-Museum im Wunderland Kalkar.

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