Kommunalwahl 2020 FDP will mit Clemens Willing ins Rathaus
REES · Die Reeser Liberalen haben den 59-jährigen Tischlermeister aus Millingen als Kandidaten fürs Bürgermeisteramt aufgestellt.
Die Reeser FDP hat Clemens Willing als ihren Bürgermeisterkandidaten aufgestellt. Auf einem außerordentlichen Ortsparteitag wurde der 59-jährige Millinger am Sonntag einstimmig gewählt.
Willing ist seit 15 Jahren FDP-Mitglied und in Rees stellvertretender Ortsverbandsvorsitzender. Er will in Rees „klare Kante“ zeigen, Gewerbe und Tourismus, aber auch den Bereich Bildung und die Mobilität stärken. Einsetzen will sich Willing auch für die Landwirtschaft vor Ort, die durch zu viele Vorschriften gegängelt werde. „Auch die Stadt Rees kann etwas für ihre Landwirte tun. Zum Beispiel ihnen ausgekieste und wiederverfüllte Flächen zur Verfügung stellen“, erklärte der Bürgermeisterkandidat. In Sachen Verkehr möchte Willing den Ausbau von Radwegen und Fahrradstraßen zügiger vorantreiben, mehr Einfluss der Stadt auf den ÖPNV geltend machen, sich für die Wasserstofftechnologie einsetzen, für Mitfahrgelegenheiten sorgen und möglichst viele der Angebote miteinander vernetzen.
Im Bereich Bildung setzt der Kandidat auf eine Stärkung der Kitas, der Jugendarbeit und der Ganztagsbetreuung. Am dreigliedrigen Schulsystem will er festhalten. Für eine bessere Inklusion schlägt er eine Schwerpunktschule vor.
Für die Stadtverwaltung fordert Willing mehr Personal, um die Herausforderungen der Zukunft meistern zu können. Als Bürgermeister möchte er zudem für mehr Transparenz und Bürgernähe sorgen: „Ein Bürgermeister ist nicht nur Chef der Verwaltung, sondern auch ein Bindeglied zur Bürgerschaft. Ein Bürgermeister müsse deshalb auch – so wie Willing – aus der Mitte der Bürgerschaft kommen, die Nöte und Bedürfnisse der Menschen kennen. Das Amt traut sich Willing zu: „Ich habe richtig Bock mit euch einen zweiten Meistertitel einzufahren und zu feiern“, sagte der Tischlermeister unter dem Applaus der FDP-Mitglieder.
Ortsverbandsvorsitzender und Fraktionschef Heinz Schneider hatte zuvor noch einmal die politische Arbeit der FDP im zurückliegenden Jahr Revue passieren lassen. Als großen Erfolg wertete er die Schaffung einer zweiten Wirtschaftsförderungsstelle, die auf die Initiative der Liberalen zurückzuführen sei. „Wir hatten uns zwar etwas anderes vorgestellt, weil wir die Stadtentwicklungsgesellschaft aufpumpen wollten, aber daran werden wir weiter arbeiten, wenn es uns gelingt, bei den Wahlen die Mehrheit der CDU zu brechen.“
Zu Gast war bei den Reeser Liberalen, die bei Jonkhans in Millingen tagten, neben dem FDP-Bundestagsabgeordneten Bernd Reuther auch der Kreis Klever FDP-Landtagsabgeordnete Stephan Haupt. Er sprach die Vorgänge in Thüringen an, die auch bei den Reeser Liberalen für viel Unmut und Gesprächsstoff gesorgt hatten. „Hätte Thomas Kemmerich die Wahl zum Ministerpräsidenten mit den Stimmen der AfD nicht angenommen, wäre er ein Held der Demokratie gewesen und die FDP wäre in den Umfragewerten nach oben gegangen“, sagte Haupt, der klarstellte, dass die FDP mit rechtem Gedankengut nichts zu tun habe. Haupt befürchtet dennoch, dass der Fall Thüringen bis zu den Kommunalwahlen nachwirken könnte. „Wir können dem begegnen, in dem wir Flagge zeigen und uns nicht verstecken. Wenn man mit den Menschen redet, können sie sehr wohl zwischen Thüringen und NRW unterscheiden“, so der Landtagsabgeordnete.
Für die anstehenden Kommunalwahlen hat die Reeser FDP alle 17 Wahlbezirke besetzen können. Bei der Partei gibt es zudem noch eine weiter neue Personalie: Philipp Zelle löst Jan Neuhaus als Schatzmeister ab, der im September für den Kreistag kandidieren möchte.