Rees Rees sucht neue Baugebiete

Rees · Für den Entwicklungsplan der Bezirksregierung musste die Kommune Vorschläge vorlegen, wo künftige Baugebiete entstehen könnten. In die Liste ist auch die Lindenallee aufgenommen worden. Das stieß bei manchem Politiker auf Kritik.

 Als neues großes Baugebiet in City-Nähe ist das Areal an der Lindenallee mit aufgenommen worden.

Als neues großes Baugebiet in City-Nähe ist das Areal an der Lindenallee mit aufgenommen worden.

Foto: Markus van Offern

Wohin soll sich Rees in der Zukunft entwickeln? Diese Frage steht im Raum beim etwas sperrigen Begriff "Fortschreibung Regionalplan Düsseldorf (GEP 99)". Im Kern geht es darum, festzulegen, wohin sich Wohnviertel, Natur und Verkehr entwickeln sollen. Dazu hat es ein Gespräch zwischen Stadt und Bezirksregierung gegeben. Die Kommune ist um eine Stellungnahme gebeten worden, die jetzt mit den Politikern diskutiert wurde. In Rees gelten die Ortsteile Rees, Millingen und Haldern als Siedlungsschwerpunkte.

Rees: Als Wunschflächen für Wohnbebauung möchte die Stadt für Rees die Lindenallee neu aufnehmen. Bekanntlich wird über dieses Thema schon lange diskutiert. Die Grünen machten erneut deutlich, dass sie eine Wohnbebauung in dem Bereich strikt ablehnen. Sie fürchten, dass eine der letzten Grünflächen der Innenstadt verloren gehen könnte, so Grünen-Chef Helmut Wesser. Neu aufnehmen möchte die Stadt auch die Flächen Zum Lohr. Gestrichen werden soll dagegen das Areal an der Wannwicker / Bergswicker Straße. Der Bauhof liege in unmittelbarer Nähe. Aufgrund der dadurch nötigen Abstandsflächen sei ein Wohngebiet dort wenig sinnvoll, hieß es.

Millingen: Hier soll es nicht mehr viele Flächen zu den derzeitigen dazu geben. Die Reserveflächen südlich der Straße Millinger Meer sollen verkleinert werden, so der Wunsch der Stadt. Das Areal zwischen Tennisplätzen und Am Stevert soll auf den Bestand reduziert werden. Denn weitere Wohnhäuser wären wegen der Lärmbelästigung kaum umsetzbar, da in der Nähe die Bahngleise liegen. Die bereiten der Stadt ohnehin Sorge. Denn beim Baugebiet Rückenbuschfeld geht es nur sehr schleppend voran. In dem Riesenareal direkt an der Bahn ist gerade mal eine Handvoll Häuser gebaut. "Wie sollen wir damit umgehen?", fragten die Politiker daher. Die Stadt hofft noch darauf, dass hier eine positive Entwicklung einsetzt, wenn erst einmal klar ist, welche Straßenvariante im Zuge der Betuwe gewählt wird.

"Seit bekannt wurde, dass StraßenNRW auch eine Variante über das Rückenbuschfeld vorsieht, hat das viele abgeschreckt. Sie befürchten: Jetzt kriegen wir auch noch eine Straße vor die Tür gesetzt." Die Bauamtsleiterin hofft, dass Bewegung in das Thema kommt wenn genau feststeht, wo die Umgehungsstraße verlaufen wird.

Haldern: In Haldern will die Stadt an den drei Reserveflächen festhalten, die bereits jetzt schon im GEP verzeichnet sind. Das ist einmal das Areal zwischen Drostendick und Friedhof, außerdem die Flächen am Pockenkathweg sowie das Gebiet zwischen Alter Heerstraße und Wiesenstraße.

Die Vorschläge der Stadt Rees sind jetzt an die Bezirksregierung Düsseldorf geschickt worden. "Es wird sicher heftige Gefechte mit der Behörde um die verschiedenen Vorschläge geben", kündigte Bauamtsleiterin Elke Strede bereits an. Sie betonte aber auch, dass der Entwurf noch lange nicht bedeute, dass die Flächen dann später auch wirklich Bauland werden.

Das freilich bezweifelte mancher Politiker wie Klaus Nattkamp von der SPD "Wenn die Lindenallee erst einmal in so einer Liste drin ist, wird dort auch gebaut", sagte er und stimmte daher dagegen wie vier andere Politiker von Grünen und SPD. Die Mehrheit war allerdings dafür, die Lindenallee auf der Liste zu lassen.

(RP)
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