Rees Feuerwehrautos unter dem Hammer

Rees · Die Stadt Rees bietet auf einem Internetportal zwei ausgemusterte Einsatzwagen zur Versteigerung an. Darunter ist auch ein Drehleiterwagen. Ob er einen Abnehmer findet?

 Noch stehen der ausgediente Mannschaftstransportwagen und der Drehleiterwagen der Freiwilligen Feuerwehr Rees auf dem Bauhof-Gelände. Doch bald sollen die neuen Besitzer die Fahrzeuge abholen und neuen Verwendungen zuführen.

Noch stehen der ausgediente Mannschaftstransportwagen und der Drehleiterwagen der Freiwilligen Feuerwehr Rees auf dem Bauhof-Gelände. Doch bald sollen die neuen Besitzer die Fahrzeuge abholen und neuen Verwendungen zuführen.

Foto: Michael Scholten

 „Zugegeben“, schreibt Stadtsprecher Jörn Franken auf der Facebook-Seite der Stadt Rees, „nicht jeder kleine Bastler kann mit dem Drehleiterfahrzeug etwas anfangen. Aber man weiß ja nie! Klickt doch mal rein.” Auf der Internetseite www.zoll-auktion.de, einer Plattform für behördliche Versteigerungen durch Bund, Länder und Gemeinden, wird derzeit der Drehleiterwagen angeboten, der von 1991 bis Februar 2018 für die Freiwillige Feuerwehr Rees im Einsatz war. Das Startangebot liegt bei 5000 Euro, der Hammer fällt am 8. August um 15 Uhr.

Im Dezember 2017 kaufte die Stadt Rees für 800.000 Euro ein neues Drehleiterfahrzeug, nachdem das Vorgängermodell reparaturanfällig geworden war, obwohl es in 27 Dienstjahren nur 17.364 Kilometer zurückgelegt hatte und weniger als 750 Stunden im Einsatz war. Entsprechend günstig wird der „DLK 18-12 CC Iveco 80-16A Magirus”, der auf dem Gelände des Bauhofs an der Bergswicker Straße geparkt wurde, im Internet angeboten. Zum Zubehör gehören die Sondersignale, die im Falle einer privaten oder geschäftlichen Weiternutzung des Fahrzeugs aber vom neuen Besitzer abmontiert werden müssen, ein Zwei-Mann-Korb mit 180 Kilogramm Traglast, ein Wenderohr, eine Krankentragenlagerung, eine Aufstiegsleiter, Auffahrbohlen, ein Abgasschlauch, eine festeingebaute Steigleitung im ersten Leiterteil und eine Stromeinspeisung vom Drehgestellt zur Leiterspitze.

„Der Wagen ist abgemeldet, weist entsprechende kleine Kratzer und Abnutzungsspuren auf”, heißt es in der Zustandsbeschreibung. „So sind die Tankanzeige sowie die rechten Türdichtungen defekt. Die Polsterung des Fahrersitzes ist aufgebraucht und der Lenkstockhalter weist leichte Mängel auf. Die Drehleiter ist voll funktionsfähig, weist aber gebrauchsübliche kleine Kratzer und Dellen auf. Ansonsten sind keine bekannten oder ersichtlichen Schäden vorhanden. Insgesamt befindet sich das Fahrzeug in einem guten Zustand und weist kein Rost am Fahrgestell oder Ausbau auf. Aus diesem Grund ist das Fahrzeug fahrbereit.”

Der Käufer muss das Geld im August überweisen und verpflichtet sich, die Beschriftungen und Hoheitszeichen zu entfernen. Das gilt auch für den Käufer eines weiteren ausgedienten Fahrzeugs der Freiwilligen Feuerwehr Rees: Ein Mannschaftstransportwagen (MTW), der Kameraden des Löschzugs Haldern seit 1996 insgesamt 123.472 Kilometer beförderte, wird ebenfalls auf www.zoll-auktion.de angeboten.

Das Höchstgebot für den VW T4 liegt derzeit bei 3000 Euro, die Versteigerung endet am 23. Juli um 15 Uhr.

Dass Feuerwehrwagen nach ihrer Ausmusterung durchaus noch manches Abenteuer bestehen können, beweist der ehemalige Rüstwagen, den die Stadt Rees vor vier Jahren verkauft hatte. „Florian Rees 1 RW 1“, ein Mercedes-Lastwagen mit 33 Dienstjahren und nur 17.000 Kilometern auf dem Blechbuckel, wurde von einem österreichischen Ehepaar ersteigert und zum Allrad-betriebenen Wohnmobil umgebaut.

Das Fahrzeug befindet sich seit Sommer 2016 auf Weltreise.

(ms)
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