„Überall in der Welt werden Kinderrechte mit Füßen getreten“ Promi-Auflauf beim Charity-Event im Anholter Golfclub
Anholt/Rees · Die Herman-van-Veen-Stiftung lud am Samstag zum Charity-Cup im Golfclub Wasserburg Anholt und im Anschluss zum Galadinner im Reeser Bürgerhaus ein. Viele Prominente kamen und sammelten reichlich Spenden für Kinder.
„Gutes tun und Spaß dabei haben!“ Unter diesem Motto stand der elfte Herman-van-Veen-Charity-Cup, den der Xantener Organisator Hans-Werner Neske, Vorsitzender der Herman-van-Veen-Stiftung, diesmal im Golfclub Wasserburg Anholt ausrichtete.
Unter der Schirmherrschaft des niederländischen Liedermachers Herman van Veen zeigten prominente Hobbygolfer aus Sport, Wirtschaft, Gesellschaft und Unterhaltung ihr Können. Dabei ging es weniger um sportliche Höchstleistungen, sondern vor allem um die gute Sache: Die Stiftung fördert die Talente und Begabungen von Kindern – speziell von jenen mit körperlichen, geistigen oder psychologisch-sozialen Behinderungen.
Viele der angereisten Botschafter und Förderer der Herman-van-Veen-Stiftung empfinden die Zusammenkünfte als „Familientreffen“. So sah es auch Handball-Weltmeister Heiner Brand als seine angenehme Pflicht an, die Golfer zu motivieren, obgleich er selbst verletzungsbedingt ausfiel: „Ich habe mir – ausgerechnet beim Golfen – einen Sehnenriss geholt.“ Auch Moderator Harry Wijnvoord griff nicht zum Schläger, aus Rücksicht auf eine baldige Knie-OP. Moderator Max Schautzer trat als „Freizeit- und Gelegenheitsgolfer“ an: „Da habe ich keinen großen Ehrgeiz.“
Schmunzelnd musste auch Ex-Schwimmer Christian Keller (Weltmeister, Europameister, 35-facher Deutscher Meister und vierfacher Olympionike) einräumen, dass er die Aufwärmphase am Morgen vor allem zum Kuchenessen auf der Terrasse des Clubheims genutzt habe. Speerwurf-Weltmeisterin Steffi Nerius, stellvertretende Vorsitzende der Herman-van-Veen-Stiftung, zeigte im Team mit Sportmoderator Thomas Gerres zwar Ehrgeiz, beschrieb die Grundstimmung beim Charity-Cup aber als „total entspannt: Hier steht der gute Zweck im Vordergrund.“
Herman van Veen selbst konzentrierte sich in Anholt auf seine Aufgaben als Schirmherr: „Ich bin heute eine sehr oft fotografierte Figur – so viel Lächeln habe ich gar nicht, ich muss das gut einteilen“, sagte der 79-jährige Künstler und schlug auch ernste Töne an: „Überall in der Welt werden Kinderrechte mit Füßen getreten. Unsere Stiftung ändert das seit 20 Jahren. Das mögen nur kleine Schritte sein, aber jedes Meer beginnt mit einem einzelnen Tropfen.“
Seit seinem 17. Lebensjahr engagiert sich Herman van Veen für Unicef, mit steigender Bekanntheit brachte er sich dort immer mehr ein. Die von ihm und Harald Siepermann geschaffene Zeichentrick-Figur Alfred J. Kwak wird seit 2003 auch von Unicef als Symbol für die Rechte der Kinder eingesetzt.
Beim Gala-Dinner im Reeser Bürgerhaus standen Unterhaltung und die Akquise weiterer Spenden auf dem vierstündigen Programm. Sänger und Kabarettist Bernd Stelter, der spontan für den erkrankten Heinz Rudolf Kunze eingesprungen war, sorgte mit Auszügen aus seinem Programm „Reg‘ dich nicht auf. Gibt nur Falten!“ für beste Stimmung. Außerdem zeigte der Theologe und Kabarettist Rainer Schmidt („Keine Hände – Keine Langeweile!“) mit klug-witzigen Erzählungen auf, wie er ohne Unterarme und Hände, aber mit wachem Kopf und pfiffigen Ideen jederzeit Inklusion und Teilhabe lebt.
Für Spannung sorgte nicht nur die Tombola, die mit 325 gestifteten Preisen im Gesamtwert von mehr als 100.000 Euro aufwartete, sondern auch eine Versteigerung, bei der die Auktionatoren Christian Keller und Thomas Gerres unter anderem exklusive Reisen und Memorabilia anboten – darunter ein FC-Bayern-Trikot mit Signaturen von Franz Beckenbauer, Sepp Maier und Paul Breitner, ein Originaltrikot von Radrennfahrer Rudi Altig oder ein Gemälde von Herman van Veen. Letzteres sicherte sich Bernd Stelter zum Preis von 5000 Euro.
Am Ende eines gelungenen Charity-Tages in Anholt und Rees präsentierten die prominenten Botschafter die Spendensumme, die seit dem letzten „Familientreffen“ im September 2023 im Xantener Hotel van Bebber zusammengekommen ist: 510.400 Euro. „Ich danke Euch von Herzen, ich bin stolz und sehr zufrieden“, zog Herman van Veen Bilanz und appellierte an die 150 Gäste, sich auch in Zukunft gemeinsam für Kinderrechte wie Gesundheit, Bildung und Frieden starkzumachen.