Emmerich Reckerfeld als Freizeitfläche?

Emmerich · Auch die Verwaltung ist jetzt der Meinung, dass die Auskiesung Reckerfeld nicht wieder komplett in Ackerfläche verwandelt werden muss. Ein naturnaher See soll erhalten bleiben, lautet der Vorschlag.

 Blick auf Reckerfeld und die angrenzenden Seen. Mehr Wasserfläche als ursprünglich geplant, soll erhalten bleiben, in der Nähe des Windrades ein Wohnmobilplatz eingerichtet werden.

Blick auf Reckerfeld und die angrenzenden Seen. Mehr Wasserfläche als ursprünglich geplant, soll erhalten bleiben, in der Nähe des Windrades ein Wohnmobilplatz eingerichtet werden.

Foto: Archiv

Um die Zukunft der Abgrabungsfläche Reckerfeld an den beiden Windrädern wird schon lange gerungen. Jetzt kommt neue Bewegung in die Diskussion. Offenbar ist jetzt auch die Stadt Rees bereit, von den ursprünglichen Plänen für das Areal abzuweichen.

Wie mehrfach berichtet, sieht der Vertrag eigentlich vor, dass das Gelände nach dem Auskiesen wieder verfüllt wird. Die Kiesfirma Hülskens hatte aber schon mehrfach vorgefühlt, ob nicht auch andere Alternativen möglich seien. Zudem hatte auch der Deichverband den Wunsch geäußert, auf eine Wiederverfüllung teilweise zu verzichten, um die Hochwassersituation zu verbessern.

Jetzt haben die Vertragspartner offenbar eine neue Variante im Blick, die von der Kiesfirma Hülskens im Bauausschuss vorgestellt wird. Die Auskiesung Reckerfeld soll zu 60 Prozent wieder verfüllt werden, der Rest als offene Wasserfläche erhalten bleiben. Der bestehende Ringdeich bliebe erhalten, dadurch könne der Polder um 90 Hektar vergrößert werden.

Auch der heutige Banndeich am Rhein bliebe erhalten. Durch gesteuerte Schleusen sei es möglich, bei schwierigen Situationen den Hochwasserscheitel zu kappen und den Deich zu entlasten.

Das neue Konzept soll auch mit einem Tourismusangebot verknüpft werden. So soll es Radwege auf der Deichkrone geben, die von der Kiesfirma erstellt werden. Zudem sollen rund um den Traberhof Scholl in Mehr Freizeitangebote wie Grillplätze, E-Bike-Stationen und Spielangebote entwickelt werden.

Am Stummen Deich ist eine Plattform für Wohnmobile vorgesehen. Das soll auch ein Angebot sein, um Angelfreunde anzulocken, die heute teilweise mit ihrem Wohnmobil im Deichvorland am Reeser Eyland unterwegs sind. Der sensible Bereich am Altrhein könne dadurch entlastet werden. "Aus Sicht der Verwaltung ist das Konzept sehr weitreichend und verbindet optimal die verschiedenen Nutzungsansprüche wie Hochwasserschutz, Naturerleben, Verbesserung des Freizeitangebotes und ökologische Aufwertung", heißt es in der Vorlage zur Sitzung.

(RP/rl/jul)
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