Schulpolitik Realschul-Initiative weist Kritik zurück

Emmerich · Steffen Straver von den Freunden der Realschule kontert Vorwürfe von SPD und Bürgermeister Peter Hinze.

Realschul-Initiative weist Kritik zurück
Foto: Markus van Offern (mvo)

(bal) Die Elterninitiative, die in Emmerich wieder eine Realschule etablieren möchte, hat auf die in den vergangenen Tagen geäußerte Kritik von SPD und Bürgermeister Peter Hinze reagiert. Den Vorwurf, mit falschen Informationen Eltern, Schüler und Lehrer zu verunsichern, weist Steffen Straver von den „Freunden der Realschule“ zurück.

Wie berichtet, hatten Bürgermeister und SPD-Fraktion der Initiative unter anderem vorgeworfen, bei den Schülerzahlen und der Zügigkeit mit falschen Zahlen zu argumentieren und somit den Bestand der Gesamtschule zu torpedieren.

Straver hält dagegen: Bei der Zügigkeit der Gesamtschule sei die Tendenz festzustellen, dass es immer weniger Schüler pro Jahrgang gebe. Bliebe dies so, sei das neue Gebäude am Brink zu groß geplant worden. Die Initiative habe zudem nicht von 30 Schülern, die pro Jahrgang nach Rees wechselten gesprochen, sondern nur in diesem Jahr. Keine Rede sei zudem von der hohen Anmeldezahl von Schülern ohne Gymnasialempfehlung am Gymnasium und der damit verbundenen „Abschulung“ nach Klasse 7 zur Gesamtschule. „Das ist doch höchst unbefriedigend“, so Steffen Straver.

Er stellt weiter fest: „Fakt ist, dass in Emmerich so gut wie keine Schüler mit Gymnasial-Empfehlung und guter Realschul-Empfehlung an die Geamtschule gehen. Idealerweise sollte die Schülerschaft an der Gesamtschule jeweils zu einem Drittel aus Hauptschul-, Realschul- und Gymnasium-Empfehlungen bestehen. Das ist aber schon heute nicht der Fall und ließe sich nur beheben, wenn man das Gymnasium schlösse.“

Die Elterninitiative wolle, dass die Realschule im Wesentlichen nur diejenigen Schüler auffange, die nach Rees gehen oder ohne Empfehlung ans Gymnasium. Deshalb auch die Beschränkung auf eine zweizügige Realschule. Dies stelle nach dem Schulgesetz durchaus einen „geordneten Schulbetrieb“ dar.

Der SPD wirft Steffen Straver vor, eine „Einheitsschule“ zu wollen. Die Bürgerinitiative habe sachliche Argumente vorgetragen, die in keiner Weise diskutiert worden seien. Die Probleme hingegen blieben. Straver: „Wir gehen davon aus, dass die Realität den Bürgermeister und die SPD noch einholen wird. Warten wir mal ab, wie die Anmeldungen 2020 laufen und die Oberstufe 2021 startet.“

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