Die Meinungen sind geteilt, so viel steht fest. Auf jeden Fall hat der Vorstoß des Wirtschaftsforums (Wifo) eine breite Diskussion angestoßen. "Genau das war ja auch das Positive an der Initiative. Vorher wurde über solche Dinge doch gar nicht diskutiert", meint ein Halderner. Egal, ob jemand für eine Verlagerung des Rathauses sei oder nicht, wichtig sei, dass eine Diskussion losgetreten wurde.

Sehr positiv steht Peter Eyting der Vision des Wifo gegenüber. Der Major der Bürgerschützen begrüßt, dass darüber nachgedacht wird, wie der Markt belebt werden könnte. "Vor allem Gastronomie für Jüngere wäre wünschenswert." Die Schützen hätten kein Problem damit, wenn die Verwaltung verlagert würde. "Der Saal bliebe ja erhalten, das ist für uns das entscheidend." Falsch ist aus seiner Sicht, ein Einzelhandelscenter auf dem NIAG-Gelände zu planen. "Das führt zur Verödung der Stadt, die können wir dann bald zumachen", befürchtet er.

"Voll daneben", findet dagegen Rainer van Laak die Idee des Wifo. "Wenn ich noch Vorsitzender der Werbegemeinschaft wäre, hätte es diesen Vorschlag nicht offiziell von Seiten der RWG gegeben", sagt der frühere RWG-Chef. Er hält die Idee für völlig unrealistisch. Die Kosten für Verkauf und Umbau des Rathauses würden jeden Investor abschrecken. "Ich glaube auch nicht, dass sich zusätzliche Gastronomie in dem Bereich durchsetzen könnte." Er schlägt vor, lieber über andere Nutzungen auf dem NIAG-Gelände nachzudenken. "Hier sollte etwas für den Tourismus passieren, vielleicht eine Bowlingbahn."