Emmerich Radwandertag ein Sportevent?

Emmerich · Der Kreis hat mit zusätzlichen Auflagen für den Radwandertag für Kritik gesorgt. Er sieht den Tag offenbar als Sportveranstaltung und fordert sogar Posten an der Straße in Warnwesten. Rees stellte Warnschilder auf.

 Beim Radwandertag geht es gemütlich zu, trotzdem gibt es viele Auflagen. Rees stellte neue Schilder auf wie hier am Stummen Deich in Mehr.

Beim Radwandertag geht es gemütlich zu, trotzdem gibt es viele Auflagen. Rees stellte neue Schilder auf wie hier am Stummen Deich in Mehr.

Foto: Privat/Archiv

Der Radwandertag ist für Rees eine wichtige Veranstaltung. Schließlich trägt die Stadt den Titel "Fahrradfreundliche Stadt" und setzt im Tourismus besondere Akzente. Auch diesmal war der Radwandertag wieder ein voller Erfolg. Teilweise kamen sogar Besucher aus dem Ruhrgebiet, die ihr Rad mitbrachten, um von Rees aus auf Tour zu gehen.

Sie bekamen wie jeder andere auch einen gelben Zettel ausgehändigt: "Achten Sie bitte zu Ihrer eigenen Sicherheit auf die Straßenverkehrsordnung und fahren bitte nicht in großen Gruppen", stand darauf. Ein Zettel, der Folge der neuen Auflagen für den Radwandertag ist. Auflagen, die im Vorfeld für reichlich Diskussionen sorgten. Vom Kreis Kleve gab es nämlich die Anweisung, den Tag wie eine Radsportveranstaltung anzusehen. An neuralgischen Punkten sollten erfahrende Personen in Warnwesten postiert werden, um die Radler über die Straße zu geleiten.

Hamminkeln auch nicht dabei

Diese Sache führte sogar zu einem Schriftwechsel zwischen Stadt Rees und Kreisverwaltung. Der Kreis blieb bei seiner Ansicht: Diese zusätzlichen Auflagen seien nötig.

Ähnlich sah es wohl auch der Kreis Wesel, wo die Stadt Hamminkeln daraufhin entschied: Wir machen erst gar nicht mehr mit.

Rees dagegen ist der Radwandertag zu wichtig, um ihn ausfallen zu lassen. "Die Veranstaltung liegt uns sehr am Herzen", meint Georg Messing vom Reeser Kulturamt. Man habe noch einmal alle Strecken unter Sicherheitsaspekten unter die Lupe genommen und kam zu der Überzeugung, dass es zwar Bereiche mit "allgemeiner", aber keine mit einer "besonderen Gefahrenlage" in Rees gibt. Das wäre bei mehrspurigen Fahrbahnen oder fehlenden Verkehrsinseln der Fall gewesen.

Rees entschied daraufhin, dass auf zusätzliches Personal in Warnwesten verzichtet werden kann. Stattdessen stellte die Stadt an sechs besonderen Punkten zusätzliche Warnschilder "Radfahrer absteigen" auf: am Stummen Deich in Mehr, am Radweg in Bergswick, in Speldrop beim Überqueren der B 8, an der Wardstraße, an der B8 / Empeler Straße sowie in Empel an der B 67.

Maßnahmen, die absolut ausreichend für so einen Tag seien. Schließlich sei ein gemütlicher Radwandertag nicht mit einem Radrennen wie vor kurzem in Haldern zu vergleichen.

(RP)
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