Rees Punk-Familie feiert Zehnjähriges

Rees · "Punk meets People" ließ am Samstag 13 Bands auf dem Halderner Festival-Gelände auftreten. Seit mittlerweile zehn Jahren organisiert der Verein Konzerte, oft auch mit lokalen Bands.

 Gut 400 Punk-Fans kamen am Samstag zum Festival auf dem alten Reitplatz.

Gut 400 Punk-Fans kamen am Samstag zum Festival auf dem alten Reitplatz.

Foto: Lindekamp

Die Musik, die er liebt, soll da spielen, wo er wohnt - das war das sportliche Ziel, das Stefan Börgers verfolgte, als er vor zehn Jahren sein Projekt startete. Denn in einem kleinen Dorf, in dem zudem der Haldern Pop überall präsent ist, scheint es für die Musikrichtung Punk erst einmal aussichtslos. Doch Börgers hat es geschafft.

Nach zehn Jahren, in denen 90 Bands bei 37 Konzerten auftraten, ist "Punk meets People" längst für alle ein Begriff. So gehören die zwei Veranstaltungen "Birthday Bash" und der "X-Mas Bash" fest mit dazu. Organisiert wird das alles von einem festen Kern von 15 Personen. Aus diesem Kern ist seit 2013 ein offizieller Verein geworden.

 Die Sprities hatten ein Heimspiel, für die Organisatoren gab es als Überraschung eine Geburtstagstorte.

Die Sprities hatten ein Heimspiel, für die Organisatoren gab es als Überraschung eine Geburtstagstorte.

Foto: Sebastian Latzel

Anlässlich des zehnten Geburtstages veranstaltete das PMP-Team am Samstag auf dem Reitplatz an der Lohstraße ein kleines Festival. Ab 14 Uhr tönte den ganzen Tag bis spät in die Nacht Punkmusik über das Gelände.

In familiärer Atmosphäre konnten die Besucher bei schönstem Wetter die Musik der 13 Bands genießen und den ein oder anderen "Rocktail" trinken. Auch viele Familien lockte die Musik auf das Reitgelände, auf dem auch das Haldern Pop Festival stattfindet. So kam bei dem ein oder anderen Besucher sofort Festival-Stimmung auf.

Rees: Punk-Familie feiert Zehnjähriges
Foto: Latzel

260 Karten hatten im Vorverkauf den Besitzer gewechselt, zahlreiche Besucher nutzten zudem das Angebot, spontan an der Abendkasse noch ein Ticket zu ergattern. Eine große Überraschung hatte Stefan Kitzinger, der einen Kuchen zum Geburtstag mitbrachte. "Hate racism - love music" - hatte er darauf passend zur Einstellung des Teams formuliert.

Dass das kleine Festival auf dem Gelände vom Haldern Pop Festival stattfindet, war naheliegend. "Ich komme aus Haldern und helfe auch immer beim Festival mit", erklärt Stefan Börgers, der selbst zwei Punk-Bands hatte, die er aus zeitlichen Gründen erst einmal auf Eis legen musste. Aber auch sonst sind die Veranstalter kreativ, wenn es darum geht, in dem kleinen Lindendorf und der Umgebung Locations zu finden: Ob im Keller, im Kino oder in der Dorfkneipe - der Punk war schon überall zu Gast. Wichtig ist dem Team auch, lokale Bands zu unterstützen.

So traten beim Festival beispielsweise The Sprities auf. Das Quintett aus Haldern um Frontsänger Max Reinders heizte am frühen Nachmittag die Stimmung ein und konnte durch seine ehrliche Art überzeugen. In der ersten Reihe feierten die Mitglieder der Band 24-Crate mit, die das Festival eröffneten. Da wird der Name der Veranstaltung Programm. "Die Bands übernachten in privaten Wohnzimmern, das Catering ist selbst gekocht und die Bands trinken zusammen mit dem Publikum an der Theke.

Hier trifft der Punk die Leute", so Börgers. Auch in Krisensituationen ist dem PMP-Team stets noch eine Lösung eingefallen. "Uns ist einmal sechs Stunden vor Konzertbeginn der Headliner weggebrochen. Glücklicherweise konnten wir noch Ersatz finden." Besonders freute sich der Halderner am Samstag auf den Auftritt der französischen Band The Moorings: "Wir sind immer heiß darauf, junge Bands zu engagieren. Sie sind mit ihrem Irish-Folk-Mix live nicht zu schlagen."

Damit der Verein auch die nächsten zehn Jahre weiterwachsen kann, werden immer neue Mitglieder gesucht. Wer Lust hat sich zu engagieren, ist willkommen.

(jule)
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