Theater Publikum singt „Happy Birthday“ für Schauspieler

EMMERICH · Kömodie „Der bewegte Mann“ zum Auftakt der Theater-Jubelwochen. Die Truppe muss improvisieren und wird gefeiert.

Publikum singt „Happy Birthday“ für Schauspieler
Foto: Theater Altona/G2 Baraniak

Mit einem echten „Gute-Laune-Stück“ begannen am Mittwoch die Jubiläumswochen zum 50. Geburtstag des Stadttheaters: Das Ensemble Altonaer Theater präsentierte das Musical „Der bewegte Mann“.

Vor 30 Jahren feierten Ralf Königs Comics, die als Vorlage für das Stück dienten, große Erfolge, Mitte der 90er Jahre landete Sönke Wortmanns gleichnamiger Film mit Til Schweiger und Katja Riemann in den Hauptrollen einen Hit. Jetzt erobert die Komödie um Axel, Doro und Norbert die Theaterbühne – mit spritzigen Texten, mitreißender Musik und viel Witz.

Zunächst begrüßte der Kulturchef Michael Rozendaal persönlich die Besucher im vollbesetzten Stadttheater. „Wir haben ein abwechslungsreiches Programm für die Jubiläumswochen zusammengestellt, für jeden ist etwas dabei“, sagte Rozendaal, der sich besonders bei denen bedankte, „die uns seit 50 Jahren die Treue halten“.

Er erzählte, dass es sich um eine besondere Vorstellung handele, hatte sich doch der Schauspieler Markus Wegner auf dem Hinweg am Hamburger Bahnhof eine Knieverletzung zugezogen. Er musste ins Krankenhaus. „Das Ensemble muss jetzt improvisieren“, erklärte der Kulturchef.

Dann gab es noch etwas zu feiern: Der Hauptdarsteller Nils Klitsch, der den Axel spielte, hatte Geburtstag und wurde 26 Jahre alt. Rozendaal gratulierte ihm vor der Vorstellung mit einer Flasche Sekt und einem Kuchen.

Im Mittelpunkt der musikalischen Komödie steht das Pärchen Axel und Doro. Als Axel in flagranti erwischt wird, wirft Doro ihn raus, stellt aber fest, dass sie schwanger ist. Axel kommt bei dem schwulen Norbert unter, der den jungen Mann unwiderstehlich findet, und schon beginnt das Beziehungsgeflecht von Heteros und Homos, wobei auch einige „nackte Tatsachen“ auf die Bühne kommen.

Zwischen Potenzmitteln und bauchfreien Sporttops, Männern in Frauenkleidern und strickenden Kerls in einer Therapiestunde gegen Sexsucht, Diskussionen um Tofuwurst und heulenden Männern im Kino tauchen nahezu alle Klischees hetero- und homosexueller Beziehungen auf. Dabei treibt jede der Figuren das Gleiche an: die Sehnsucht nach der großen Liebe.

Als Kulisse für das turbulente Beziehungsdurcheinander dienen zwei große Betten – eines in Norberts, das andere in Doros Wohnung. Auf und um diese Schlafplätze spielen sich die verschiedenen Szenen ab.

Mal tanzen Herren in Frauenkleidern, während Doro von den Freundinnen herausgeputzt wird für ihre „Rache“, in einer anderen Szene ist Axel vom „Bullenspray“ total weggetreten, während seine Freundin ihr Kind bekommt. Am Ende kommt es zum Happy-End: Doro und Axel heiraten.

Das Publikum amüsierte sich köstlich – es wurde gekichert und laut gelacht. Die Besucher bedankten sich mit einem langanhaltenden, stehenden Applaus für die unterhaltsame Darbietung und stimmten spontan aus allen 563 Kehlen ein fröhliches „Happy Birthday“ für Geburtstagskind Nils an.

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