EMMERICH WDR-Orchester im Probat-Technikum

EMMERICH · Tina Gimborn-Abbing bewarb sich und gewann einen besonderen Auftritt der Berufsmusiker.

Probat in Emmerich
Foto: Markus van Offern (mvo)

Das war ja mal ein Riesengeschenk, das Tina von Gimborn-Abbing am Sonntag bekam: ein ganzes Orchester. „Ich bin glücklich über dieses Geschenk. Und ich möchte es mit Familie, Freunden und Probat-Mitarbeitern teilen“, freute sich die Emmericherin.

Der WDR schenkte ihr ein Hauskonzert mit dem Funkhausorchester. 58 professionelle Musiker gaben das Konzert im Technikum von Probat. Möglich machte dieses außergewöhnliche Erlebnis die Aktion „WDR schenkt“. Damit möchte sich der Rundfunksender zum Eröffnungswochenende der Spielzeit 2018/19 der WDR-Ensembles bei den Zuhörern für die Treue bedanken. Im Radio wurden die Hörer aufgerufen, sich für das Hauskonzert an einem besonderen Ort zu bewerben. Je spezieller der gewünschte Auftrittsort, je überzeugender und aussagekräftiger die Begründung, warum gerade dort ein Ensemble gastieren sollte, desto größer die Chance.

Tina von Gimborn-Abbing schlug das Probat-Technikum vor, die rund 1000 Quadratmeter große und acht Meter hohe Ausstellungshalle im Herzen des Betriebes, in der verschiedene Maschinen stehen.

„Hier wird eigentlich geröstet, gemahlen und geprüft, heute sollen alle Spaß haben an der Musik“, lud Tina von Gimborn-Abbing ein. 100 Gäste konnte sie einladen. „50 Prozent der Karten habe ich in einer Mitarbeiter-Lotterie vergeben, 50 Prozent sind Freunde und Verwandte“, so die Beschenkte. Unter den Gästen war auch ihre 93-jährige Klavierlehrerin Ute Tödter, die einen Extraplatz auf der Empore einer Maschine bekam.

„Geschenkeüberbringerin“ Julia Schöning, Moderatorin von „Neugier genügt“ auf WDR 5, moderierte den Konzertnachmittag. „Die Bewerbung von Frau von Gimborn-Abbing hat die Jury überzeugt“, sagte sie. Immerhin gingen über 800 Bewerbungen für vier Konzerte beim Sender ein – neben dem WDR Funkhausorchester traten auch das Sinfonieorchester, der Rundfunkchor und die Big Band in Privatkonzerten auf. Besonders gefallen habe ihr in der Emmericher Bewerbung der Satz: „Die Emmericher sind eigentlich stolz auf ihre Stadt, aber sie tragen ihre Liebe nicht nach außen. Das möchte ich ändern.“

Das Technikum sei eine fantastische Kulisse. „Die Perfektion der Maschinen und die Perfektion der Musik passen ebenso zusammen wie Kaffeegenuss und Musikgenuss“, erklärte Schöning.

Die Musiker, die aus 20 verschiedenen Nationen kommen, saßen zusammen zwischen den Maschinen, die Zuhörer saßen und standen dort, wo Platz war. Nach der „Fox-Fanfare“ intonierte das Orchester unter der Leitung von Dirigent Wayne Marshall, der gleichzeitig Klavier spielte, die im Jahre 1931 komponierte „Second Rhapsody“ von George Gershwin – ein echter Hörgenuss, der mit viel Spielfreude präsentiert wurde.

Danach spielte Marshall eine Klavier-Improvisation aus Melodien des Filmes „La-La-Land“, Lieblingsfilm von Tina von Gimborn-Abbing, und „verarbeitete“ darin auch die Probat-Hymne, die vor einigen Jahren von einem Mitarbeiter geschrieben wurde. Auch nach dem nächsten Stück „Gershwin in Hollywood“ bedankte sich das Publikum mit einem langanhaltenden Applaus für die brillante Darbietung. Dirigent Marshall lobte das Technikum. „Das ist ein sehr interessanter Ort. Durch die Höhe und das Metall der Maschinen herrscht hier eine gute Akustik“, sagte er.

Ausschnitte dieser exklusiven Privatkonzerte gibt es ab Montag auf den Internetseiten von WDR und auf den Seiten der WDR-Ensembles. WestART, „Hier und Heute“ und die Lokalzeiten Bielefeld, Duisburg und Düsseldorf berichten ebenfalls über diese außergewöhnliche Aktion.

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