Emmerich Post zu Schokoticket verunsichert Eltern

Emmerich · Das Telefon im Reeser Schulverwaltungsamt stand am Dienstag nicht still. "Ab 12 Uhr gab es am laufenden Band Anrufe besorgter Eltern", berichtete Ludger Beltermann. Genau um diese Zeit war nämlich Post vom Verkehrsbetrieb RVN im Briefkasten gelandet, der für viel Verunsicherung sorgt.

Mit RVN-Bussen werden die Schulkinder aus Millingen und Empel nach Rees gebracht (Linien 87 und 61). In dem Brief werden die Eltern aufgefordert, eine Monatskarte zu beantragen, weil zum 1. Februar die jetzige Buskarte die Gültigkeit verliere. "Sie soll durch das Schokoticket ersetzt werden, ihr Schulträger hat diesem Vertrag nicht zugestimmt", heißt es in dem Schreiben. Daher müssten die Eltern sich jetzt selbst um eine Monatskarte kümmern.

Kurzfristig muss es auch sein: Bis zum 31. Dezember soll der Antrag zurückgeschickt werden. Die Eltern sollen erst einmal bezahlen und sich das Geld dann von der Stadt zurückholen.

"Bloß nicht unterschreiben"

Der Brief bringt die Kommune auf die Palme. "Zum Schokoticket ist bei uns noch gar keine Entscheidung gefallen. Anfang Januar wird es da noch Gespräche mit dem VRR geben", sagt Beltermann. Er findet völlig unverständlich, dass die Stadt nicht über den Brief informiert wurde.

"Für diese Vorgehensweise des RVN habe ich kein Verständnis", sagt auch Bürgermeister Christoph Gerwers. Die Stadt rät allen Eltern, das Formular auf keinen Fall auszufüllen und zu unterschreiben.

Die Eltern sollten die Gespräche der Stadt mit den Verkehrsunternehmen abwarten. "Wir werden die Eltern natürlich schnellstmöglich darüber unterrichten und ihnen mitteilen, wie und auf welche Weise die Schülerbeförderung künftig abgewickelt wird. Bis dahin sollten sie auf keinen Fall eine Monatskarte oder das Azubi-Abo bestellen", rät Gerwers.

Eile bestehe ohnehin nicht. Auch nach den Weihnachtsferien gilt ganz normal die derzeitige Buskarte. Im Januar werde eine Entscheidung fallen und den Eltern mitgeteilt.

Die Stadt hat sich auch schon direkt beim RVN beschwert. Dort gab es nur die Auskunft, dass der zuständige Mitarbeiter im Urlaub sei. Auch das ist etwas seltsam: Schließlich war seine Telefon-Nummer als Kontakt für Rückfragen auf dem Brief des RVN angegeben.

(RP)
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