Rees Polizeichef lässt Tempo auf B 8 messen

Rees · Ulrich Reining zu Gast bei Bürgerinitiative: Brennpunkt Rauhe Straße wird im Oktober Thema der Unfallkommission.

 Polizeichef Ulrich Reining veranschaulichte bei der Infoveranstaltung der Bürgerinitiative, warum an der B 8 so viele Unfälle passieren.

Polizeichef Ulrich Reining veranschaulichte bei der Infoveranstaltung der Bürgerinitiative, warum an der B 8 so viele Unfälle passieren.

Foto: Markus van Offern

Auf der Weseler Landstraße (B 8) soll zwischen der Ampelkreuzung Empeler Straße und der "Verkehrsunfallhäufungsstelle" an der Rauhen Straße bald verstärkt die Geschwindigkeit der Fahrzeuge kontrolliert werden. Das sagte Polizeihauptkommissar Ulrich Reining beim zweiten Treffen einer Bürgerinitiative, die mehr Sicherheit auf der Bundesstraße 8 fordert; die Straße wird zum 1. Januar 2015 zur Landesstraße 7 herabgestuft wird. Die Initiatoren Hartmut Schall und Horst Lenz hatten Reining, neuer Chef der Emmericher und Reeser Polizei, in die Gaststätte "Yesterday" eingeladen, wo er sich den Fragen von circa 20 Bürgern stellte.

Ulrich Reining sprach von 40 registrierten Unfällen, die sich seit dem Jahr 2011 auf dem 1,2 Kilometer langen, von der Bürgerinitiative beanstandeten Teilstück der B 8 ereignet haben. 21 dieser 40 Unfälle konzentrierten sich auf die Kreuzung Rauhe Straße. In den meisten Fällen waren Radfahrer betroffen. "Der Radweg verläuft hier längs zur B 8, ist für beide Fahrtrichtungen vorgesehen. Außerdem steigt die Rauhe Straße leicht an, und es gibt eine nahe Bushaltestelle und Sichteinschränkungen durch Pflanzenwuchs", beschrieb der Polizeihauptkommissar die "ungünstigen Verhältnisse" an der Kreuzung. Sie werde von den Behörden als "Verkehrsunfallhäufungsstelle" eingestuft und soll, so Reining, bei der nächsten Sitzung der Verkehrsunfallkommission im Oktober thematisiert werden. Dieser Kommission gehört neben dem Straßenverkehrsamt und dem Straßenbaulastträger auch die Polizei an. "Wir haben bislang immer einen Konsens gefunden, weil wir ja Unfälle vermeiden wollen", schürte Ulrich Reining die Hoffnungen der Zuhörer.

Schon Bürgermeister Christoph Gerwers hatte beim ersten Treffen der Bürgerinitiative im August eine Ampelanlage für die besagte Kreuzung in Aussicht gestellt. Diese könnte zwischen 2015 und 2017 installiert werden. Bis dies geschieht, forderten einzelne Zuhörer, sollte ein Tempolimit von 50 km/h eingeführt werden. Ulrich Reining erinnerte aber daran, dass kaum ein Unfall an der Kreuzung B 8 / Rauhe Straße auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen sei, sondern meist auf die Unachtsamkeit der Verkehrsteilnehmer beim Abbiegen. "Obwohl die Radfahrer Vorfahrt haben, empfehle ich ihnen, an dieser Stelle besonders vorsichtig und defensiv zu fahren", sagte Ulrich Reining. An die Eltern aller Schulkinder richtet sich sein Appell, auf die Verkehrstauglichkeit der Fahrräder zu achten, insbesondere auf ausreichende Beleuchtung. Erst in dieser Woche hätten er und seine Kollegen in Emmerich und Rees Kontrollen durchgeführt und mit Schrecken festgestellt, dass fast jedes dritte Fahrrad nicht verkehrstauglich war.

Eine Anwohnerin der Weseler Landstraße bat darum, die Ampeln am Melatenweg und an der Empeler Straße so zu schalten, dass es keine "grüne Welle" gebe. So könnten die Autos daran gehindert werden, "zu heizen". Polizeioberkommissar Thomas te Laak bestätigte, dass beide Ampelanlagen über eine Induktionsschleife gesteuert werden, um den Verkehrsfluss zu gewährleisten und Rückstaus auf der viel befahrenen Bundesstraße zu vermeiden. Ulrich Reining versprach, in naher Zukunft Messgeräte an der Reeser B 8 aufstellen zu lassen. So wolle er kontrollieren, ob sich der subjektive Eindruck der Bürger, dass an dieser Stelle gerast werde, mit den objektiven Messergebnissen deckt.

(ms)
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