Emmerich Polizei: Missbrauchsgerüchte sind "Thekengequatsche"

Emmerich · Bistum erwägt Schritte gegen falsche Verdächtigungen.

Ein Missbrauchs-Vorwurf gegen den Betreuer einer Ferienfreizeit, der in St. Christophorus / St. Johannes der Täufer die Runde gemacht hat, ist nach Ansicht der Polizei "bloßes Gewäsch, fundamentloses Gerede und wichtigtuerisches Thekengequatsche". So stehe es in der Ermittlungsakte, und zwar im Abschlussvermerk des ermittelnden Polizeibeamten, teilte gestern das Bistum Münster mit.

Die Anwälte des Bistums hatten Einblick in die Ermittlungsakte genommen, die die Staatsanwaltschaft zu den gesamten Missbrauchs-Gerüchten in Emmerichs katholischer Seelsorgeeinheit führt. Der im April erhobene, konkrete Vorwurf gegen den Betreuer, einen Mitarbeiter des Bistum Münster, sei laut der Akte zu verwerfen. Dementsprechend werde der betroffene Betreuer auch nicht als Beschuldigter geführt. "Gegen ihn wurde kein Verfahren eingeleitet. Die Angelegenheit ist abgeschlossen."

Zuvor hatte es im März den Verdacht gegeben, dass sich 1980 ein Missbrauchsfall in einer Familie ereignet haben könnte. Die verdächtigte "Privatperson, bei der es sich nicht um einen Mitarbeiter des Bistums Münster handelt, ist der einzige Beschuldigte des Ermittlungsverfahrens", betont das Bistum.

Es rufe weiterhin jeden, der Kenntnis von einem Missbrauchsfall haben sollte, dazu auf, sich an die Strafverfolgungsbehörden zu wenden oder an das Bistum selbst, E-Mail: sekr.kommission@bistum-muenster.de. "Ebenso selbstverständlich" werde das Bistum aber "zum Schutz seiner Mitarbeiter die erforderlichen Maßnahmen gegen Personen ergreifen, die Bistumsmitarbeiter wissentlich oder leichtfertig zu Unrecht beschuldigen."

(RP)
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