Emmerich Politik unter Druck: Lidl will wachsen

Emmerich · Aldi darf an der Bahnhofstraße nicht erweitern, jetzt will Lidl in Emmerich wachsen. Die Politik gerät unter Druck wegen ihres Einzelhandelskonzepts, das den Discountern Fesseln anlegt, so lange sich auf dem Neumarkt nichts tut.

 Lidl hat an der Reeser Straße bereits einen Laden. Nun sucht die Lebensmittelkette einen zweiten. Das tut auch Aldi. Und Kaufland will ebenfalls neu bauen. Rewe am liebsten auch. Doch für alle gilt: Warten auf den Neumarkt!

Lidl hat an der Reeser Straße bereits einen Laden. Nun sucht die Lebensmittelkette einen zweiten. Das tut auch Aldi. Und Kaufland will ebenfalls neu bauen. Rewe am liebsten auch. Doch für alle gilt: Warten auf den Neumarkt!

Foto: Archiv

Lidl will in Emmerich einen zweiten Laden eröffnen. Das geht aus einer Anzeige hervor, die die Lebensmittelkette jetzt in Emmerich schaltete. Damit vergrößert sich der Druck auf die Emmericher Politik, über das restriktive Einzelhandelskonzept nachzudenken.

Lidl sucht ein Grundstück ab 4000 Quadratmetern in guter Verkehrslage oder ein Ladenlokal ab 800 Quadratmetern Größe.

So etwas zu finden ist nicht einfach. Hinzu kommt eine Blockadepolitik von Rat und Verwaltung. Die Strategie: Bevor der Neumarkt nicht bebaut ist, soll es außerhalb der Innenstadt keine neuen Angebote geben, die die Kaufkraft aus der City abziehen könnten.

Deshalb hat der Rat vor kurzem Erweiterungsplänen von Aldi an der Bahnhofstraße einen Riegel vorgeschoben. Doch mittlerweile bröckelt die Front. Die FDP ist für eine Ausweitung der Handelsflächen in Emmerich. Die BGE hat ebenfalls die Nase voll und will nicht länger wegen Neumarkt-Investor Josef Schoofs auf Neuansiedlungen verzichten. Bekanntlich warten Politik und Verwaltung auf Planungsdetails des Kaufmanns, damit am Neumarkt endlich Baurecht geschaffen werden kann. Wenn dort alles klar ist, könnte das auch "Grünes Licht" für andere bedeuten.

"Kaufland" in Speelberg zum Beispiel platzt aus allen Nähten. Ein Neubau ist schon seit Jahren in der Diskussion. Die Lebensmittel-Kette hat sich das Steintor-Gelände gesichert und will dort einen neuen Supermarkt bauen. Das wäre für Emmerich ein moderner Markt direkt am Einfallstor zur Stadt. Bekanntlich liegt die Fläche gegenüber von KLK (früher Unichema). Hier hat mal die alte Fabrik von Gimborn gestanden. Das Grundstück liegt brach. Doch bislang gab es für das Kaufland-Vorhaben in der Politik keine Mehrheit. Auch deshalb nicht, weil auch Rewe schon Begehrlichkeiten angemeldet hat: Sollte die Politik "Kaufland" einen neuen Standort außerhalb der Innenstadt genehmigen, müsste sie auch wohl "Rewe" grünes Licht für einen Markt auf dem alten "Wemmer&Jansen"-Gelände an der Mennonitenstraße geben. Auch dort blockiert die Stadt bislang.

Dem Vernehmen nach spielt bei den Überlegungen von "Kaufland" auch Aldi eine Rolle. Aldi will, so ist zu hören, in Emmerich nicht nur an der Bahnhofstraße erweitern, sondern sogar einen zweiten Markt bauen. Sollte "Kaufland" auf das Steintor-Gelände gehen, würde Aldi angeblich in den alten "Kaufland"-Markt ziehen.

Der einzige Discounter, der seine Pläne für einen Neubau in Emmerich durchbekommen hat, ist "Netto". Der Lebensmittler wird seinen bisherigen Laden an der 's-Heerenberger Straße abreißen und neu bauen. Gleichzeitig mit der Genehmigung hat sich "Netto" allerdings als Betreiber eines Discounters für den Neumarkt zurückgezogen. Investor Josef Schoofs sucht nun nach Ersatz.

(RP)
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