Emmerich Politik: Lidl darf nicht größer werden

Emmerich · CDU und SPD setzen dem Discounter Grenzen, weil sie den Handel in der Emmericher City schützen wollen.

 Lidl wollte umbauten oder sogar abreißen und neu bauen. Beides haben gestern Abend CDU und SPD abgelehnt.

Lidl wollte umbauten oder sogar abreißen und neu bauen. Beides haben gestern Abend CDU und SPD abgelehnt.

Foto: van offern

Die Mehrheit von CDU und SPD hat gestern im Ratsausschuss für Stadtentwicklung Anträge des Discounters Lidl auf eine Erweiterung abgelehnt. Lidl wollte durch einen Umbau die Fläche von jetzt 856 Quadratmetern auf 1185 Quadratmeter vergrößern. Auch einen kompletten Abriss hätte der Discounter vorgenommen. Dann wäre der Markt sogar auf 1335 Quadratmeter gewachsen.

Die Stadtverwaltung, die die Ablehnung in der Sitzungsvorlage formuliert hatte, verwies darauf, dass das Vorhaben den Vorgaben der Landesplanungen widerspreche - und auch dem Einzelhandelskonzept der Stadt Emmerich. CDU und Emmerich schlossen sich dieser Auffassung an.

Nun bekommt Lidl an der Eltener Straße immerhin Bestandsschutz, weil der Bebauungsplan geändert wird. Dort war bislang nämlich auch noch Wohnbebauung vorgesehen. Das wird gestrichen.

Die Bürgergemeinschaft war für eine Erweiterung von Lidl. BGE-Chef Gerd Bartels erklärte, dass Lidl lediglich die Gänge breiter machen und das Lager vergrößern wolle. Eine Ausweitung des Sortiments, die eine Gefährdung des Einzelhandels in der Innenstadt darstelle, solle es nicht geben. Udo Tepass fragte nach, warum Lidl in Rees bereits erweitert habe und dies in Emmerich nicht gestattet werde. "Ich kenne die Lage in Rees nicht", so der Erste Beigeordnete Dr. Stefan Wachs. "Außerdem betrachten wir hier die Lage in Emmerich und nicht in Rees."

Dass das Einzelhandelskonzept der Stadt Emmerich, an dem auch schon andere Discounter gescheitert sind, nicht in Stein gemeißelt ist, wurde gestern Abend bei der Sitzung allerdings auch deutlich.

Wachs kündigte an, dass es erste Entwürfe für ein Stadtentwicklungsprogramm für Emmerich gegen Ende des Jahres geben werde. Darin werden Aussagen getroffen über die weitere Entwicklung der Innenstadt, so wie sie sich die Verwaltung vorstellt. Die Politik wird darüber beraten.

Da geht es beispielsweise um die Parkraumbewirtschaftung in der Stadt, künftige Verkehrswege in der Innenstadt, um die Steinstraße, das Steintorgelände und natürlich auch um das ehemalige Opel-Gelände an der Mennonitenstraße. Durch ein solches Konzept fließen möglicherweise auch Gelder aus dem Städtebauförderungsprogramm des Landes.

(RP)
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