Emmerich Polen in Emmerich: Ein Vorbild für Kleve ?

Emmerich · Die nächsten vier Wochen wird Emmerich die Aktion fortsetzen, die hier lebenden Polen zur Anmeldung zu bewegen. Das kündigte gestern Bürgermeister Johannes Diks an.

Bekanntlich sind nur 800 von geschätzten 2000 Polen in Emmerich gemeldet, wodurch der Kommune Schlüsselzuweisungen aus Düsseldorf verloren gehen. Über 800 000 Euro könnte die Stadtkasse so pro Jahr mehr einnehmen.

Neben der Verteilung von Handzetteln in polnischer Sprache, die Politessen derzeit hinter die Scheibenwischer polnischer Autos klemmen, gibt es weitere Aktionen: An vielen öffentlichen Stellen liegen die Flyer bereits aus. Ein polnischer Versicherer an der Burgstraße hat der Verwaltung zugesagt, seine Landsleute auf den Umstand anzusprechen.

Und auch die Zeitarbeitsfirmen, die die Polen oft vermitteln, haben laut Diks erklärt, künftig alle Arbeitskräfte anzumelden. Daran soll es in der Vergangenheit nach RP-Informationen gehapert haben.

Gleichzeitig sind Deutschkurse durch den Internationalen Bund (IB) im Martini-Heim auf den Weg gebracht worden. Und auch an der Leegmeerschule wird polnischen Kindern beim Erlernen der Deutschen Sprache geholfen.

Interessant: Von der Stadt Kleve, die offenbar die selben Probleme wie Emmerich hat, sind bereits Unterlagen über die Vorgehensweise in der Rheinstadt angefordert worden. "Ich wette, die machen das bald genauso", erklärte ein augenzwinkernder Bürgermeister Diks.

Er glaubt, dass oft Unwissenheit vorliege und die Polen sich deshalb nicht anmeldeten. Gleichzeitig betont Diks, dass die Gesellschaft die Familien aus Lodz oder Krakau brauche — wegen des demografischen Wandels und der Facharbeiter, die hier Mangelware sind.

(RP/jul)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort