Emmerich Plan: "Demenzdorf" in der alten Kaserne

Emmerich · Ein Betreiber aus Deutschland will betreutes Wohnen, ein Demenzdorf und Pflegeplätze bauen. Wenn alles gut läuft, ist mit einer Fertigstellung Ende 2016 zu rechnen. Häuser, eine Reitanlage sowie Gewerbeflächen sind ebenfalls geplant.

 Blick in "De Hogeweyk" in Weesp, das innovatives Pflegeheim für Alzheimer-Patienten in den Niederlanden.

Blick in "De Hogeweyk" in Weesp, das innovatives Pflegeheim für Alzheimer-Patienten in den Niederlanden.

Foto: ARchiv

Emmerich könnte Schauplatz eines Pflegeprojektes geben, das in Deutschland beinahe einmalig ist. Das kündigte gestern zumindest Hans Beekman an. Der Niederländer ist Geschäftsführer der Mona GmbH.

Diese Firma hat im März 2013 das Emmericher Kasernengelände gekauft. Seither ist sie auf der Suche nach Investoren, die ihnen Teile des 32 Hektar großen Areals wieder abkauft und dort Neues entwickelt. Abgestimmt mit der Stadt Emmerich natürlich, denn die Emmericher Politik bestimmt letztlich, was dort gebaut werden darf.

Beekman hat gestern mitgeteilt, dass er einen Betreiber gefunden hat, der auf etwa 4,5 Hektar im ehemaligen Kasernengelände einen Gesundheitswohnpark bauen will. Ein Teil der Anlage soll ein sogenanntes Demenzdorf werden. 50 bis 60 an Demenz erkrankte Menschen sollen dort in einer für Deutschland neuen Form zusammenleben. Das "Dorf" ist wie eine kleine Nachbarschaft aufgebaut. Die Menschen leben betreut in Wohngruppen. Es gibt Gastronomie, Einkaufsmöglichkeiten, Treffpunkte — und eigentlich alles, was ein normales Leben ausmacht. Bis auf die Tatsache, dass die Kranken ihr "Dorf" nicht verlassen können. Vorbild für diese Anlage ist ein Demenzdorf bei Amsterdam, über das schon mehrfach in den Medien berichtet worden ist.

Weitere Teile des Gesundheitswohnparks soll ein Pflegeheim für 80 Personen sein sowie Wohnungen für betreutes Wohnen für 50 bis 60 Menschen. Hinzu kommt eine Ausbildungseinrichtung für den Pflegeberuf, ein privater Kindergarten sowie möglicherweise ein Ärztezentrum. Den Namen des Investors für den Gesundheitswohnpark möchte Beekman noch nicht nennen. Er will damit warten, bis er seine Pläne der Emmericher Politik vorstellt.

In der alten Kaserne plant die Mona GmbH zudem im westlichen Teil auf etwa zehn Hektar Fläche ein großzügiges Wohnen. Zwischen den Hausreihen soll Platz für Pferdeweide sein. Zudem soll eine "hochwertige Reitanlage mit einer Rundumversorgung für Pferde" erstellt werden, so die Mona GmbH.

Auf weiteren zehn Hektar sind Gewerbebetriebe geplant. Auch wird es eine Straße geben, die durch das Areal führt. Zwischen den drei Bereichen Gesundheit, Wohnen und Gewerbe sollen genügend Abstandsflächen und Grünanlagen bleiben, so dass es zu keinen Störungen kommt, sagt Beekman. Geschützt ist zudem der Waldbereich auf der Fläche.

Beekman rechnet damit, dass Ende Februar seine Pläne so weit sind, dass er sie dem Stadtrat vorstellen kann. Danach könnte das Genehmigungsverfahren beginnen.

(RP)
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