Emmerich Plan: 2016 Zug nach Arnheim

Emmerich · Zukunftsmusik für Emmerich: In vier Jahren könnte es eine Zugverbindung bis nach Arnheim geben. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr will die Strecke ausschreiben, die Niederlande wollen sich an den Kosten beteiligen.

 Voller Bahnsteig in Emmerich. Das war 2004, als ein Sonderzug nach Arnheim fuhr. So ein Andrang ist seither die Ausnahme geblieben. Der VVR rechnet allerdings mit 3300 Fahrgästen täglich, wenn mal die Strecke steht.

Voller Bahnsteig in Emmerich. Das war 2004, als ein Sonderzug nach Arnheim fuhr. So ein Andrang ist seither die Ausnahme geblieben. Der VVR rechnet allerdings mit 3300 Fahrgästen täglich, wenn mal die Strecke steht.

Foto: Archiv

emmerich/rees Eigentlich ist es verrückt im Europa von heute, dass es so schwer ist, eine Verbindung Emmerich-Arnheim herzustellen.

Doch das ist Realität. Der Grund: Die Deutschen haben keinen Zugriff aufs niederländische Schienennetz, umgekehrt ist das ebenso. Also müssen erst Vereinbarungen getroffen werden. Und dieser Augenblick scheint gekommen.

Vor zwei Wochen kündigte die Emmericher FDP die kleine Sensation an: Die niederländische Verkehrsministerin Melanie Schultz habe erklärt, dass die Niederländer eine Verbindung von ihrer Seite bis zum nächsten großen Umsteigebahnhof in Deutschland wollten. Das wäre vielleicht Oberhausen.

3300 Fahrgäste täglich

Umgekehrt hat die Zweckverbandsversammlung des VRR (Verkehrsverbund Rhein-Ruhr) bei ihrer Sitzung am Dienstag in Wesel beschlossen, dass der VRR die Regionalbahn 35 ("Der Weseler") bis nach Arnheim fahren lässt. Die Kosten liegen zwischen 1,2 und 2,4 Millionen Euro. Voraussetzung für die Strecke ist, dass sich die Niederlande an den Kosten beteiligen. Was, siehe FDP-Pressemitteilung, möglich sein soll. Der Verbund rechnet mit täglich 3300 Fahrgästen auf der Strecke. Was natürlich eine Einnahme darstellt, die die Investitionskosten senkt. Diese sind auch deshalb hoch, weil die Loks für die Strecke für die unterschiedlichen Stromsysteme in Deutschland und den Niederlanden umgerüstet werden müssen.

Aber liegt die Auslastung tatsächlich bei 3300 Fahrgästen am Tag?

Zur Erinnerung: 2006 gab es mit der niederländischen Privatbahn Syntus einen Betreiber, der die Verbindung Emmerich-Arnheim anbot. Der Zug hielt auch in Duiven und Zevenaar. Ein weiterer Halt in Elten war in Planung. Anfang 2007 wurde die Verbindung wieder gestrichen. Die Nachfrage war zu gering. Auch damals hatten deutsche und niederländische Steuergelder die Verbindung erst möglich gemacht.

Ist das jetzt anders? Der Erste Beigeordnete der Stadt Emmerich, Dr. Stefan Wachs, sieht das so. "Das Angebot damals war anders. Wichtig ist, dass wir eine stündliche Taktung hinbekommen."

Büllent Arslan vom DB-Reisezentrum im Bahnhof meint: "Die Verbindung kann funktionieren. Allerdings glaube ich, dass eher die Niederländer aus den Orten vor Arnheim die Verbindung nutzen. Für die Emmericher wäre es eine gute Möglichkeit, zum Einkaufen nach Arnheim zu fahren, ohne den Wagen nehmen zu müssen."

Internet Mehr zum Thema unter www.rponline.de/ememrich

(RP)
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