Rees Pfarrgemeinde tritt Gerüchten entgegen

Rees · Kirmes und Jugendheim: Vorsitzender des Pfarrgemeinderates St. Georg Haldern warnt vor Verdrehung von Tatsachen.

 Felix Schöttler sprach offen zu den Besuchern des Erntedankfestes.

Felix Schöttler sprach offen zu den Besuchern des Erntedankfestes.

Foto: Markus van Offern

Felix Schöttler, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates St. Georg Haldern, richtete offene Worte an die vielen Besucher des Erntedankfestes: "Bitte reden Sie nicht schlecht, was in Ihren Augen nicht gut läuft, sondern freuen Sie sich über die vielen Dinge, die in unserem Dorf gelingen." Schöttler ging auf jüngste Gerüchte und Kritikäußerungen ein, die im Lindendorf über die Kirmes und das Jugendheim kursieren. Tatsachen zu verdrehen, sei eine "erschreckende Bewegung" und eine Ungerechtigkeit gegenüber den vielen Personen und Vereinen, die sich ehrenamtlich für das gesellschaftliche und kirchliche Leben in Haldern einsetzen.

Nachdem ein größeres Fahrgeschäft der Halderner Kirmes abgesagt habe, seien Stimmen laut geworden, die ganze Veranstaltung lohne nicht mehr. "Sicherlich ist es ärgerlich, dass die Kirmes augenscheinlich kleiner geworden ist", räumte Felix Schöttler ein, "aber lassen Sie uns froh sein, dass wir etwas auf die Beine stellen, das so viele Gäste, auch aus den Nachbarorten, anlockt."

Auch über das Jugendheim erzähle man sich "Halbwahrheiten" im Dorf. Schöttler dankte dem Verein "heimlich erfolgreich" für dessen Engagement zum Erhalt des Jugendheims. "Uns allen ist vollkommen klar, dass die Kirche auch nach dem Verkauf der Immobilie in die Pflicht genommen werden muss, sich weiterhin für Kinder und Jugendliche im Dorf zu engagieren." Er nannte es "bedauerlich und traurig", dass überhaupt ein privater Verein gegründet werden müsse, um eine solche "Selbstverständlichkeit" zu erreichen.

Alles in allem sieht Felix Schöttler Haldern "auf einem guten Weg". In wenigen Monaten werde mit dem Bau des neuen Pfarrzentrums am St.-Marien-Altenheim begonnen. Wenn dann noch das privat betriebene Jugendheim für Kinder und Jugendliche hinzukomme, werde Haldern in Zukunft zwei Gebäude für alle Generationen haben, von denen das ganze Dorf profitiere.

In seiner Ansprache stellte Felix Schöttler die Frage, wie zeitgemäß das Erntedankfest noch sei. "Uns ist allen bewusst, dass es uns in Haldern, in Deutschland und in Europa gut geht. Wir haben genug von allem, wir können uns gut ernähren. Ich muss nicht betonen, dass es anderen Menschen sehr viel schlechter geht als uns. Wir sollten nie aus den Augen verlieren, dass wir jene Menschen unterstützen müssen, die unsere Hilfe brauchen."

Viele Halderner besuchten und unterstützten das Erntedankfest, zu dem der Heimatverein nach dem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Georg auf den Marktplatz geladen hatte. Die Kinder des Waldzwerge-Kindergartens führten einen Tanz auf und ernteten symbolisch Tomate, Walnuss, Weintrauben, Apfel und Paprika. Die Bauernschaft Helderloh hatte den Erntekranz gestiftet. Musikalisch brachten sich der Bundesspielmannszug Haldern, das Tambourkorps Helderloh und der Männerchor Haldern ein, um Gott für die Gaben aus Landwirtschaft und Gärten zu danken.

Ortsvorsteher Theo Kersting nutzte die Gelegenheit, um die 1951 gestiftete Wander-Schießplakette an Christina Teloh vom Allgemeinen Schützenverein Helderloh-Heeren-Herken zu verleihen. Der Verein konnte am Kirmessonntag mit 583 Ringen die beiden anderen Halderner Schützenvereine auf die Plätze verweisen. Beste Schützin war die amtierende Königin Christina Teloh.

(RP)
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