Emmerich PETA zeigt Rekord-Angler an

Emmerich/Rees · Vor über einem Monat holten Mischa Landers und Dirk Ditters in Rees einen Wels aus dem Wasser. Vielleicht der Größte, der in unseren Breiten je gefangen wurde. Jetzt haben Tierschützer die Beiden angezeigt.

Das müssen angehende Angler wissen
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Foto: Jürgen Laaser

Das ging durch die Medien. Mischa Landers aus Millingen und Dirk Ditters aus Bocholt-Suderwick machten einen unglaublichen Fang: einen 2,24 Meter langen Wels. Sein Gewicht: 75 Kilogramm. Klar, dass die Beiden sich mit dem Fisch fotografierten. Klar aber auch, dass sie ihn wieder ins Wasser ließen. An einem nahe gelegenen See, nur wenige Meter vom Fluss entfernt. "Aus Respekt vor dem Tier."

Eigentlich schien die Sache erledigt. Zumal die Angler nicht verrieten, wo sie den Wels gefangen und wieder ins Wasser gelassen hatten. Damit niemand Jagd auf ihn macht.

Doch PETA, die radikale Tierschutzorganisation, bekam Wind von der Sache. Und erstattete Anzeige bei der Staatsanwaltschaft in Kleve. Wegen Tierquälerei.

Nach Darstellung von PETA ("People for the Ethical Treatment of Animals") besteht Verdacht auf Verstöße gegen §17 und §18 des Tierschutzgesetzes.

"Angelvorgänge, die nicht erforderlich sind, um den Fisch als Nahrungsmittel verfügbar zu machen, haben zu unterbleiben", zitiert PETA die Kommentierung zum Tierschutzgesetz.

"Traumatisierte Tiere sterben"

"Catch & Release ist eine einzige Tortur für Fische", schreibt Meeresbiologin Dr. Tanja Breining von PETA auf der Homepage der Organisation. "Catch & Release" bedeutet das Fangen und Wiedereinsetzen der Fische ins Wasser.

Für PETA ist das Tierquälerei. Das Eindringen des Angelhakens in die Weichteile der Fische, das Herausnehmen aus dem Wasser, der Aufenthalt an Land in Menschenhand, das Entfernen des Angelhakens sowie das Wiederhineinwerfen würden den Tieren erhebliche Schmerzen verursachen.

"Viele der traumatisierten Tiere sterben in der Folge, weil sie den Stress und die Verletzungen nicht überstehen", schreibt PETA. "Angeln ohne vernünftigen Grund ist in Deutschland verboten, aber leider weit verbreitet!"

Die Staatsanwaltschaft Kleve war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Ebenso ging PETA-Aktivistin Tanja Breining nicht ans Telefon.

Mischa Landers und Dirk Ditters fühlen sich diskreditiert. "Wir sind keine Tierquäler und haben gegen kein Gesetz verstoßen", so Ditters.

Juristen, so die RP-Recherche, sehen in der Handlungsweise der beiden Angler keinen Verstoß.

Internet Mehr zum Thema unter www.rp-online.de/emmerich

(RP)
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