Rees Parkour: Schwarze Schafe bei Trendsport

Rees · Beschädigungen an den Dächern in Mehr werfen ein schlechtes Licht auf das Parkour-Laufen.

Spektakuläre Tricks auf der Straße
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Keine Frage: Die Sportart Parkour liegt im Trend. Gerade erst sprang ein Profi-Kletterer werbeträchtig bei "Fünf gegen Jauch" im TV über Kisten und Bänke. Am Sonntag fand in Kleve ein Treffen der Fans der Sportart nach, um an Mauern am Stadtzentrum zu klettern. Die Aktiven distanzieren sich ausdrücklich von Vorfällen wie in Rees-Mehr. "So etwas rückt unsere Sportart in ein schlechtes Licht, wir legen Wert darauf, dass beim Parkour nichts beschädigt wird", sagt ein Sprecher der Klever Parkour-Truppe.

Wie berichtet, war in Mehr eine Gruppe von Jugendlichen über die Dächer geturnt und hatte dabei erhebliche Schäden angerichtet. Am TuS Vereinsheim war beim Raufklettern das Fallrohr abgebrochen, am Kindergarten die Dachrinne verbogen und Schiefertafeln herausgebrochen. "Der Schaden ist erheblich", sagt Kindergartenleiterin Elisabeth Enkrott. Daher hatten die Verantwortlichen auch Anzeige erstattet.

Mehrere tausend Euro soll der Schaden betragen. Jetzt wird geprüft, wer dafür aufkommen muss. Der Kindergarten selbst ist nämlich nur gegen Einbruch und nicht gegen Vandalismus versichert. Der Schaden am Gebäude hätte auch noch weitaus schlimmer ausfallen können. Denn die fehlenden Dachziegel waren eher zufällig entdeckt worden. "Wenn das nicht bemerkt worden wäre, hätte bei den Regengüssen der letzten Tage auch Feuchtigkeit ins frisch sanierte Gebäude eindringen können", sagt die Kindergartenleiterin, die auch erleichtert ist, dass die Täter ermittelt wurden. "Wir hoffen, dass die Beschädigungen jetzt aufhören."

Für Polizeisprecherin Manuela Schmickler ist das ein eindeutiger Beweis dafür, dass solche Fälle unbedingt angezeigt werden sollten. "Hier sieht man ja, dass wir durchaus etwas erreichen. Wenn Vorfälle nicht angezeigt werden, bekommen wir davon keine Kenntnis und können auch nichts unternehmen", sagt sie.

Dass die Sportart Parkour im Kreis Kleve boomt, weiß man auch bei der Polizei. Allerdings ist Mehr der erste Fall, wo das Extremklettern zu Beschädigungen geführt hat.

In Weeze war vor wenigen Tagen ein Mädchen beim Klettern durch das Dach gebrochen und hatte sich schwer verletzt. "Dabei handelte es sich aber nicht um eine Gruppe, die Parkour trainiert hat, sondern um Jugendliche, die ein leerstehendes Gebäude für sich entdeckt haben."

(RP/rl/top)
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