Emmerich Ostern — der Start in die Brutsaison

Emmerich · Es ist das Symbol für Fruchtbarkeit und daher seit jeher eng mit dem Osterfest verbunden: das Ei. Und spätestens im Kindergarten ist für die meisten Kinder klar, dass der Hase eben doch nur bedingt mit dem Eierlegen etwas zu tun hat. Das ist exklusive Aufgabe der Vögel – und Ostern die Zeit, in der die Tiere gerade mit dem Eierlegen oder Brüten beschäftigt sind.

Ostern als Start in die Brutsaison
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Es ist das Symbol für Fruchtbarkeit und daher seit jeher eng mit dem Osterfest verbunden: das Ei. Und spätestens im Kindergarten ist für die meisten Kinder klar, dass der Hase eben doch nur bedingt mit dem Eierlegen etwas zu tun hat. Das ist exklusive Aufgabe der Vögel — und Ostern die Zeit, in der die Tiere gerade mit dem Eierlegen oder Brüten beschäftigt sind.

In diesem Jahr freilich bildet das Fest wegen des frühen Termins und der ungewöhnlich kalten Witterung eher so etwas wie den Startschuss zur Brutsaison, wie Mareike Büdding vom Naturschutzzentrum Bienen erläutert. "Die ein oder andere Vogelart hat vielleicht schon mit dem Brüten begonnen. Doch für den Großteil setzt die Saison jetzt erst ein", erläutert die 29-jährige Vogelkundlerin.

Wann welcher Vogel brütet, ist unterschiedlich. Recht zeitig ist der Kiebitz dran, der schon früh die Reviere besetzt.

Rund 60 Arten sind es, die in der Region rund um Rees und Emmerich zu finden sind. Besonders im Blick haben die Naturschützer die Steinkäuze. Der Kreis Kleve gehört zu den größten Brutgebieten in Deutschland. "Kernpopulation" heißt das im Fachjargon. Da aber immer öfter die ursprünglichen Bruthöhlen fehlen, stellen die Naturschützer Brutröhren auf, um den Vögeln ein Angebot zur Eiablage zu machen.

Das Projekt hat Erfolg: "2012 hatten wir ein sehr gutes Steinkauzjahr, allein im rechtsrheinischen Bereich zwischen Emmerich und Rees konnten wir 73 Reviere feststellen", berichtet die Vogelkundlerin. Aktuell läuft die Bestandsaufnahme für das laufende Jahr. "Wir haben eine große Verantwortung für den Steinkauz im Kreis Kleve", sagt Mareike Büdding. Allein im Kreis Kleve kommen zehn Prozent des gesamten bundesweiten Steinkauzbestandes vor.
Ein Gelege würden sich viele rund um Rees wünschen: Storcheneier. Doch bislang hat es damit im Stadtgebiet nicht so richtig geklappt. Nachdem sich im letzten Jahr ein Pärchen in Haldern niedergelassen hatte, sah es lange Zeit gut aus. Die Jungtiere fielen allerdings dem Frost zum Opfer.

Für alle Gartenbesitzer hat die Vogelexpertin folgende Tipps: "Am besten verschiedene Nisthilfen mit unterschiedlich großen Einfluglöchern aufhängen. Wichtig ist auch, dass die Einfluglöcher nicht zur Wetterseite, also nach Süd-Osten gerichtet sind. Sonst regnet es rein."
Es sei auf jeden Fall ratsam, Nisthilfen aufzuhängen. "Denn natürliche Möglichkeiten wie hohle Bäume werden immer seltener", meint Mareike Büdding. Auch die Häuser veränderten sich. In oder an Gebäuden werde es immer schwieriger für die Vögel, einen Platz zum Nisten zu finden.
Zum Schluss appelliert sie auch noch an alle Katzenbesitzer. "Ein Glöckchen am Hals lässt Vögel länger leben." Denn dann werden die "Beutetiere" rechtzeitig gewarnt.

(ila)
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